GBP/USD: «Der Trend ist ein Freund» dank Swiss DOTS
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Serge Nussbaumer, Chefredaktor
Politchaos, Inflation und Rezessionsgefahr lasten auf dem britischen Pfund. Entsprechend schwer tut sich der Wechselkurs GBP/USD, dem Abwärtstrend zu entkommen. Mit den auf Swiss DOTS handelbaren Hebelprodukten können Trader verschiedene Szenarien für dieses wichtige FX-Duo realisieren.
Die Bank of England (BoE) blickt auf eine lange Geschichte zurück. Im Juli 1694 wurde sie als Geldhaus und Schuldenmanager der britischen Regierung gegründet. Seit 1735 residiert die BoE in der Londoner Threadneedle Street. Im ersten Stock des monumentalen Gebäudes im Herzen der Finanzmetropole befindet sich der Committee Room. In dem mit Kronleuchter, offenem Kamin und Rundbogen-Fenstern ausgestatteten Raum kommt das Monetary Policy Committee (MPC) regelmässig zusammen. Dieses neunköpfige Gremium ist für die Geldpolitik verantwortlich und nimmt damit massgeblichen Einfluss auf den Fortgang des britischen Pfunds.
An den Währungsmärkten steht vor allem der Wechselkurs zum US-Dollar im Fokus. GBP/USD zählt zu dem umsatzstärksten FX-Gespannen. Laut Zahlen der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) gingen im Handel mit diesem Duo im April 2019 an nur einem Tag USD 630 Mrd. um. Mehr Volumen verbuchte der Dollar nur in Transaktionen zum Japanische Yen sowie zum Euro. Zum Ausdruck kommt die Bedeutung des Pfunds auch auf Swiss DOTS. Auf der OTC-Plattform sind mehr als 250 Hebelprodukte auf GBP/USD kotiert.
Ein folgenschweres Polittheater
In der jüngeren Vergangenheit wären Short-Produkte meist die bessere Wahl gewesen. Seit mehr als einem Jahr bewegt sich das Pfund relativ zum US-Dollar in einem Abwärtstrend. 2022 hat sich der Verkaufsdruck noch einmal verstärkt. Eine Rolle spielten bei der Schwächephase auch die politischen Kapriolen auf der Insel. Monatelang stand Premierminister Boris Johnson unter Druck. Hintergrund waren illegale Lockdown-Partys während der Pandemie am Amtssitz Downing Street. Johnson klebte regelrecht an seinem Stuhl. Erst als Anfang Juli mehr als 50 Regierungsmitarbeiter ihren Hut nahmen, gab der Premier auf. Ohne Reue zu zeigen, trat Johnson als Chef der Konservativen Partei zurück. Sobald ein Nachfolger gefunden ist, möchte er Downing Street 10 räumen.
Die politische Krise war nicht der einzige Belastungsfaktor für das Pfund. Sechs Jahre nach dem historischen Brexit-Votum schwächelt die britische Wirtschaft. Nach einem auf die Corona-Delle folgenden Wachstum von 7.4% im vergangenen Jahr traut der Internationale Währungsfonds (IWF) der fünftgrössten Volkswirtschaft der Welt 2022 eine Expansion um 3.2% zu. Im kommenden Jahr soll sich das Wachstum weiter verlangsamen – der IWF erwartet eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um nur noch 0.5%.
Britische Wirtschaft bald im Rückwärtsgang?
Keine zehn Tage, nachdem der Währungsfonds seinen aktuellen Ausblick präsentiert hatte, malte die BoE ein noch düsteres Szenario: Sie warnte davor, dass die britische Wirtschaft ab dem Schlussquartal 2022 den Rückwärtsgang einlegen könnte. In ihren Projektionen rechnen die BoE-Ökonomen für das gesamte kommende Jahr mit einem rückläufigen BIP. Damit droht dem Inselreich die längste Rezession seit der globalen Finanzkrise. Es tönt zunächst grotesk, dass die BoE zeitgleich mit dem düsteren Ausblick eine historische Zinserhöhung bekannt gab. Sie schraubte die Bank Rate um 50 Basispunkte auf 1.75% nach oben. Damit erlebte Grossbritannien die stärkste Zinserhöhung seit 1995. In der Diskrepanz aus drohender Rezession und steigenden Zinsen – die Bank Rate steht nun auf dem höchsten Niveau seit 2008 – kommt das Dilemma der Währungshüter zum Vorschein. Wie andere Länder und Regionen ächzt Grossbritannien unter einer massiven Inflation.
Im Juni legten die Konsumentenpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 9.4% zu, der höchste Wert seit 40 Jahren. Damit übertraf die Teuerung das von der Notenbank ausgegebene 2%-Ziel um weit mehr als den Faktor 4. Vorerst wird der vor allem durch die steigenden Energiekosten verursachte Preisauftrieb weiter gehen. Die BoE sieht den Höhepunkt im Oktober 2022 mit einer erwarteten Inflationsrate von dann 13.3%. In den britischen Haushalten droht das verfügbare Einkommen im 2022 das zweite Jahr nacheinander zu schrumpfen. Das wäre der stärkste Rückgang seit Beginn der entsprechenden Aufzeichnungen im Jahr 1964.
Unsicherheiten verunmöglichen verlässlichen Ausblick
Der Notenbank zufolge wird es noch rund zwei Jahre dauern, bis sich die Inflation wieder auf das gewünschte Mass beruhigt. Allerdings betonten die Verantwortlichen um BoE Governor Andrew Bailey auch die extrem grossen, mit dem Wirtschaftsausblick verbundenen Unsicherheiten. «Die Geldpolitik bewegt sich nicht auf einem vorgegebenen Pfad», teilte die altehrwürdige Institution mit. Vielmehr hingen Umfang, Tempo und Zeit weitere Zinsschritte davon ab, wie das MPC die Wirtschaftsperspektiven und den Inflationsdruck beurteilt. Beim jüngsten Beschluss herrschte im Committee Room weitestgehende Einigkeit. Die Abstimmung endete mit 8:1 für eine Zinserhöhung. Mitte September kommt das Gremium zur nächsten turnusgemässen Sitzung zusammen.
«Weitere Zinserhöhungen sind wahrscheinlich, da die Inflation in den kommenden Monaten unangenehm hoch bleiben wird», erwartet Hetal Mehta, Ökonomin bei Legal and General Investment Management in London. Ihrer Ansicht nach hat die BoE in ihrem Zielkonflikt der kurzfristigen Inflationsbekämpfung den Vorrang gegeben. Janet Mui, Head of Market Analysis beim britischen Vermögensverwalter Brewin Dolphin, stiess nach der jüngsten BoE-Sitzung in dasselbe Horn. «Die Finanzmärkte gehen davon aus, dass die Bank Rate irgendwann im Jahr 2023 bei fast 3% ihren Höchststand erreichen wird», erklärte sie gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
Warum sich die Anlage lohnt
Trotz dieser Erwartungshaltung und dem vollzogenen Rekord-Zinssprung reagierte das Pfund mit Verlusten auf die jüngste BoE-Sitzung. Damit ist GBP/USD ein weiteres Mal am Abwärtstrend abgeprallt. Neben der nach unten führenden Geraden stellt sich dem FX-Duo auch noch die 55-Tage-Linie in den Weg. Mit einem Sprung über dieses Widerstandsbündel wäre aus technischer Sicht der Weg in Richtung USD 1.23 USD frei. Für Trader, die mit einem neuen Anlauf rechnen, könnte der Long Mini-Future (Valor 116852630) interessant sein. An steigenden Pfund-Kursen partizipiert das UBS-Produkt mit einem Hebel von aktuell 15.1. Der Stop Loss liegt bei gerundeten USD 1.144 und damit 5.6% unter dem Basiswertkurs. Mit USD 1.059 ist die massgebliche Schwelle bei einem von der UBS im Mai 2022 auf Swiss DOTS eingeführten Long Mini-Future (Valor 117915406) noch deutlich tiefer angesiedelt. Dementsprechend fällt der Hebel hier nur knapp halb so gross aus.
Gross ist das Angebot auf Swiss DOTS auch für Trader, die getreu dem Motto «The trend is your friend» auf fallende Notierungen bei GBP/USD setzen möchten. Einen Hebel von aktuell 13.2 zeigt der Short Mini-Future (Valor 118445141). Bei einem defensiveren Pendant (Valor 112280803) fällt der Hebel einstellig aus. UBS fixierte hier den Stop Loss zuletzt auf USD 1.375 – so viel kostete das Pfund seit Anfang Jahr nicht mehr. Der relativ grosse Abstand ändert nichts an dem mit diesen Produkten einhergehenden Risiken: Sobald sich der Basiswert nicht in die gewünschte Richtung entwickelt, laufen überproportionale Verluste auf. Touchiert oder durchbricht GBP/USD den Stop Loss, verfällt das jeweilige Produkt und Anleger müssen sich mit einem kleinen Restwert begnügen.
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