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payoff Trading Desk

Geberit: SMI-Titel setzt zum Sprung nach oben an

14.09.2018 3 Min.
  • Daniel Manser

Neben einer positiven Analystenstudie lässt bei dem Sanitärspezialisten die charttechnische Konstellation aufhorchen. Trader können bei Geberit auf einen Ausbruch nach oben setzen.  

In Deutschland wimmelt es derzeit nur so von Baustellen. Überall ragen Kräne in die Höhe. Dabei dürfte es bis auf weiteres bleiben: Im Juni erhielt das Bauhauptgewerbe, dazu zählen Unternehmen mit 20 und mehr Mitarbeitern, Aufträge in einem Volumen von nominal EUR 7.4 Mrd. – 7.4% mehr als im Vorjahresmonat. «Einen höheren Auftragseingang in einem Juni hatte es zuletzt vor 23 Jahren gegeben», stellt das Statistische Bundesamt in einer Medienmitteilung fest. Zu den unmittelbaren Profiteuren des Booms zählt Geberit. Deutschland ist der grösste Einzelmarkt des Sanitärspezialisten. Im ersten Semester 2018 lag der Umsatzanteil bei 31%.

Allerdings verzeichnete das Unternehmen in Deutschland ein unterproportionales Wachstum von 3.8%. Konzernweit lag das Plus von Januar bis Juni 2018 in lokalen Währungen gerechnet bei 4.3%. Damit spürt Geberit auch die Schattenseite des deutschen Baubooms: Nicht zuletzt wegen des bestehenden Fachkräftemangels kommt die Industrie den Aufträgen nicht mehr hinterher. Kepler Cheuvreux setzt sich in einer aktuellen Studie intensiv damit auseinander, ob sich der Flaschenhals in Form eingeschränkter Installationskapazitäten der Sanitär-, Heizungs- und Klimaspezialisten in Deutschland auflösen könnte. Martin Flückiger, Autor der Publikation, beantwortet diese Frage mit «Ja».

In seiner Begründung verweist er unter anderem darauf, dass der positive Marktausblick den Installateuren in Deutschland die verstärkte Anwerbung von Mitarbeitern ermöglicht. Darüber hinaus würden EU, deutsche Regierung und verschiedene Industrievereinigungen gegen den akuten Fachkräftemangel vorgehen. Hinzu kommt, dass die Löhne in Deutschland zuletzt markant gestiegen sind. Flückiger zufolge gilt das insbesondere für die Bereiche Sanitär, Heizung und Klima. Er stellt ausserdem fest, dass Geberit bereits vor drei Jahren auf die Engpässe hingewiesen und Gegenmassnahmen eingeleitet hat. Unter anderem bietet das Unternehmen spezielle Seminare und Trainings an.

Vor diesem Hintergrund traut der Analyst dem Konzern in Deutschland eine Wachstumsbeschleunigung sowie den Ausbau des Marktanteils zu. Folgerichtig rechnet er für den Gesamtkonzern bis 2020 mit einer deutlichen Steigerung von Umsatz, Ergebnis und Kapitaleffizienz. Zwar schraubte Martin Flückiger das Kursziel, vor allem wegen Währungseinflüssen, um CHF 10 auf CHF 490 zurück. An der von Kepler Cheuvreux ausgesprochenen Kaufempfehlung ändert das allerdings nichts. An der Börse kam die Studie gut an: Nach ihrer Veröffentlichung näherte sich die Geberit-Aktie einmal mehr dem zentralen Widerstand im Bereich von CHF 445/50 an. 

Anlagekonklusion:

Sollte der Blue Chip den Sprung über diese Hürde schaffen, könnte das auch das Ende des übergeordneten Abwärtstrends bedeuten. Diese Linie führt den SMI-Titel seit Anfang August 2017 nach unten. Damals hatte Geberit bei CHF 486.90 ein Allzeithoch markiert. Auf einen Ausbruch nach oben können Trader mit dem Call-Warrant GEBUCU setzen. Mit einem Strike von CHF 440 notiert das im kommenden März fällige UBS-Papier knapp im Geld. Eine deutlich defensivere Anlagealternative bietet das Discount-Zertifikat EUHRCH. Solange Geberit am 3. September 2018 bei CHF 435 oder höher notiert, wirft das von Raiffeisen kürzlich emittierte Produkt die Maximalrendite von 6.1% p.a. ab. Gleichzeitig räumt das Papier einen Abschlag von 5.6% auf den aktuellen Aktienkurs ein.

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