Geberit: Wachstumsstar mit Ambitionen
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Martin Raab
Die Geberit-Aktie zählt in diesem Jahr zu den Top-Performern im SMI. Allerdings befindet sich der Kurs aktuell nahezu im Stillstand. Positiv gestimmte Trader nutzen die Situation, um mit Hebel einzusteigen. Konservative Naturen investieren dagegen mit Rabatt.
Der Jahreswechsel kommt immer näher und die Banken bringen in Serie ihre Ausblicke auf 2017 unter das Finanzvolk. Das Wichtigste für Marktteilnehmer ist dabei in der Regel die Favoritenliste. Mit Blick auf den SMI müssen es aber nicht immer nur die Schwergewichte Nestlé, Novartis und Roche sein. J.P. Morgan hat beispielsweise ein Auge auf die heimische Geberit geworfen und berücksichtigt den Titel sogar in ihrem «JPM Growth Basket».
Hohes Wachstum dank Bauboom
Tatsächlich befindet sich die Sanitätsfirma derzeit auf einem ansehnlichen Wachstumskurs. So legte der Umsatz in den ersten neun Monaten um 10.1% auf CHF 2.17 Mrd. zu. Der Gewinn schnellte sogar um 38.6% auf CHF 469.1 Mio. empor. Dieser überproportionale Anstieg war vor allem den niedrigeren Rohmaterialkosten sowie den Synergieeffekten aus der Übernahme der finnischen Firma Sanitec zu verdanken. Nach Veröffentlichung des Zwischenberichts bekräftigte Geberit die Jahresprognose. Die währungs- und akquisitionsbereinigten Erlöse sollen um rund 5% zunehmen, die bereinigte operative Cashflow-Marge einen Wert von 28% ausweisen.
Das gerade laufende vierte Quartal stellt für Geberit allerdings eine Herausforderung dar, hat es doch zwei Arbeitstage weniger als im Vorjahr. Gleichwohl müssen sich Anleger nicht auf Hiobsbotschaften einstellen. Das Geschäft laufe grundsätzlich weiterhin gut, sagte CEO Christian Buhl in einem Interview Anfang Dezember. Insbesondere der Bauboom im Nachbarland stimmt den Chef froh: «Der Markt in Deutschland ist weiterhin am Wachsen und die Nachfrage der Kunden sehr stark.»
Aktie im Seitwärtsgang
An der Börse findet die Geberit-Aktie bereits seit Jahren Anklang. Allein seit Mitte 2011 hat sich der Wert des Unternehmens mehr als verdoppelt. Im kurzfristigen Chartbild ist allerdings nun eine kleine Bremsspur zu erkennen. Nach dem letzten grossen Aufschwung im August von CFH 370 auf CHF 430 gönnt sich das SMI-Mitglied derzeit eine Verschnaufpause. Mit dem Rücksetzer auf CHF 400 sorgte die Aktie nicht nur für eine gesunde Konsolidierung, auch wurde dadurch das vor 4 Monaten gerissene Gap zwischen CHF 400 und CHF 415 geschlossen. Auf der Unterseite bietet die 200-Tage-Linie bei CHF 390 dem Kurs eine zusätzliche Unterstützung.
Mit Hebel oder Rabatt
Mutige Anleger, die aktuell nur von einem «Luftholen» der Aktie ausgehen, können mit dem Call Warrant GEBUDU der UBS auf eine Rückeroberung des Gipfels setzen. Der Strike des Optionsscheins befindet sich bei CHF 430 und damit knapp unterhalb der Bestmarke von CHF 434.10. Die Laufzeit endet am 16. Juni 2017. Nur rund zwei Monate später findet das Schlussfixing des kürzlich emittierten Discount-Zertifikats GEBNDZ der ZKB statt. Diesem Produkt reicht es, wenn sich die Aktie bis dahin nicht mehr bewegt. Notiert nämlich Geberit am Ende mindestens auf dem Cap bei CHF 400, wirft das Rabatt-Papier die Maximalrendite von 7.2% ab. Dieses Zertifikat ist also für Anleger gedacht, die nach der Rallye von einer längeren Erholungsphase ausgehen. Ins Minus würde dieses Investment erst rutschen, wenn der um 6.8% gegenüber dem Basiswertkurs vergünstigte Einstieg am Ende mehr als aufgebraucht wäre.