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payoff Trading Desk

Givaudan: Das Management rührt die Werbetrommel

16.06.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Während sich der Aromenhersteller an den vergangenen Tagen vor Investoren präsentierte, pirschte sich die Givaudan-Aktie an einem markanten technischen Widerstand heran.

Im mondänen Luxushotel Intercontinental von Paris geben sich bis gestern drei Tage lang Spitzenmanager der internationalen Konsumgüterindustrie die Türklinke in die Hand. Die Deutsche Bank hatte zur «db Access Global Consumer Conference» ins Zentrum von Paris geladen. Am Mittwoch rührte Givaudan bei dem Anlasse die Werbetrommel für die eigene Aktie. Nur einen Tag präsentierte sich der Aromen- und Riechstoffhersteller ein weiteres Mal in der französischen Hauptstadt. Er zählte am Donnerstag zu den Teilnehmern des von Exane veranstalteten «CEO Seminar». Während des Paris-Trips näherte sich die Givaudan-Aktie einmal mehr der runden Marke von CHF 2’000 an, ehe sie am Donnerstag der allgemeinen Marktschwäche Tribut zollen musste. Seit einigen Wochen bemüht sich der Bluechip, diesen zentralen Widerstand aus dem Weg zu räumen.

In gewisser Weise erlebt der SMI-Titel damit eine Duplizität der Ereignisse. Vor knapp einem Jahr bewegte sich Givaudan ebenfalls auf den 2’000er-Bereich zu. Die Avancen gipfelten am 18. Juli 2016 im Allzeithoch bei CHF 2’116. Wenig später drehte die Aktie nach unten und büsste bis Anfang Februar des laufenden Jahres gegenüber dem Top nahezu ein Fünftel ein. Zu diesem Zeitpunkt lagen die zur Korrektur passenden fundamentalen Fakten bereits auf dem Tisch: Zwar meldeten die Genfer für 2016 einen Umsatz- und Gewinnanstieg. Doch blieben die Zahlen hinter den Erwartungen zurück. Für Enttäuschung sorgte überdies der Rückgang der Ebitda-Marge um 20 Basispunkte auf 24.3%. Insofern überrascht es nicht, dass die Analysten bei ihren Gewinnschätzungen den Rotstift ansetzten.

Mittlerweile zieht der Duft von Givaudan die Investoren wieder an. Geradezu betörend wirkte dabei der Zwischenbericht für das erste Quartal. Als der Konzern am 11. April Umsatzzahlen vorlegte, schnellte der Aktienkurs um bis zu 4.2% nach oben. Von Januar bis März hatte Givaudan die Verkäufe in CHF gerechnet um 7.7% steigern können. Damit übertraf das Unternehmen den Konsens um 2 Prozentpunkte. Mit 12.6% fiel das Wachstum im Aromensegment sogar zweistellig aus. Selbst auf vergleichbarer Basis (like-for-like) lag die Steigerungsrate hier bei 4.8%. Aus regionaler Sicht ragte der nordamerikanische Markt mit einem Wachstum von 9.2% heraus. Dem Unternehmen zufolge waren hier vor allem die in Milchprodukten und Getränken verarbeiteten Aromen des Weltmarktführers gefragt.

Anlagekonklusion

Ein Blick auf den Payoff-Produktfinder zeigt, dass sich an den vergangenen Tagen so mancher Trader bei Givaudan auf der Long-Seite positioniert hat. Jedenfalls führt der Call GIVAUZ das Umsatzranking der auf dem SMI-Titel basierenden Hebelpapiere an. Die ZKB hat den Strike bei dem Mitte Dezember fälligen Schein auf CHF 1’800 fixiert – er notiert also ein gutes Stück im Geld. Sollte Givaudan den Angriff auf das skizzierte Widerstandsareal fortsetzen, würde der Warrant mit einem Hebel von 8.4 an den steigenden Kursen partizipieren. Dagegen zielt der Callable Barriere Reverse Convertible SAVAJB auf einen in etwa stabilen Kursverlauf ab. Das von Julius Bär im Mai emittierte Produkt bringt eine Seitwärstrendite von 4.2% p.a. mit. Diese Chance geht mit einem Risikopuffer von gut einem Fünftel einer.

 

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