
GM: Mit Vollgas in neue Sphären
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Christian Ingerl
Der US-Autobauer startet einen Transformationsprozess und hat ehrgeizige Pläne. Das macht den Titel zu einem interessanten Anlageziel.
Die Berichtssaison steht vor der Tür und dabei dürfte es vor allem in der Automobilbranche spannend werden. Lieferengpässe bei Chips, teure Rohstoffe und hohe Frachtkosten könnten in der einen oder anderen Bilanz Bremsspuren hinterlassen. Doch noch bevor General Motors (GM) ein Detail zum Geschäftsverlauf verrät, zeigt der US-Autobauer wo es in den kommenden Jahren hingehen soll. Auf einer zweitägigen Investorenkonferenz stellte der Konzern jüngst seine E-Pläne vor und sorgte damit für einen Paukenschlag in der Branche.
Kampf um die E-Krone
Im Detail plant GM seine Flotte bis 2035 auf ein rein elektrisches Angebot umzurüsten und Jagd auf Tesla zu machen. Bereits zum Ende des Jahrzehnts soll mehr als die Hälfte der GM-Werke in China und Nordamerika auf die Produktion von E-Autos umgestellt sein. Bis dahin möchte das Unternehmen auch seinen Umsatz verdoppeln und die Vorsteuer-Rendite auf 12% bis 14% hieven. Bis 2030 plant Finanzchef Paul Jacobson damit, den Umsatz mit Elektroautos von USD 10 Mrd. im Jahr 2023 auf USD 90 Mrd. jährlich zu steigern. Daneben sollen neue Geschäftsmodelle wie autonomes Fahren USD 80 Mrd. Dollar Einnahmen beisteuern.
Letztlich strebt GM die Marktführerschaft in den USA für Elektroautos an. Dass es der Konzern ernst damit meint, zeigt sein neuestes Modell. So wird im kommenden Jahr eine elektrische Version des Bestsellers Chevrolet Silverado auf den Markt kommen. Das Fahrzeug soll am 5. Januar offiziell vorgestellt werden. «Niemand wird in der Lage sein, uns bei Elektro-Pickups zu berühren», zeigt sich GM-Präsident Mark Reus selbstbewusst.
Saftiger Bewertungsabschlag
Auch für die Aktionäre soll sich der Transformationsprozess lohnen. GM könnte nach Ansicht von CFO Jacobson jährlich neun bis zehn Milliarden Dollar investieren und zugleich Geld an die Aktionäre ausschütten. Geht der Plan von GM auf, sollte sich das mittelfristig auch positiv auf den Aktienkurs auswirken. Obwohl der Titel zuletzt auf die Überholspur wechselte und mit einem Plus von rund 40% in diesem Jahr sogar E-Pionier Tesla davonzog, ist der Börsenwert im Konkurrenzvergleich noch relativ tief. Im Vergleich zu Tesla notiert der Konzern derzeit bei nur rund einem Zehntel. Noch scheinen die Marktteilnehmer Zweifel am Erfolg von GM zu haben.
Charttechnisch sieht die Lage dagegen etwas eindeutiger aus. Die Bullen haben mit dem Ausbruch über die die USD 40er-Marke Ende letzten Jahres endgültig das Ruder übernommen. Die darauffolgende Rallye gipfelte im Sommer bei USD 64.30. Anschliessend setzte eine Konsolidierung ein, was nach der überproportionalen Beschleunigung durchaus nicht ungewöhnlich ist. Die Verschnaufpause scheint sich aber nun dem Ende hin zu bewegen. Mit der Überwindung des 200-Tages-Durchschnitts nimmt der Kurs wieder Fahrt in Richtung Allzeithoch auf.
Anlagelösungen
Wer das Aufwärtstempo der GM-Aktie noch beschleunigen möchte, kann diese Spekulation mit dem Call-Warrant GEZFJB von Julius Bär umsetzen. Der Hebel beläuft sich auf 4.5, der Abstand zum Strike beträgt 6.7%. Eine gute Alternative für weniger risikofreudige Naturen wäre ein teilgeschütztes Investment. Das Barrier Reverse Convertible FATOJB bietet aussichtsreiche Konditionen. Die Renditechance beläuft sich auf 9.8% p.a., die Barriere ist beruhigende 43% vom aktuellen Basiswertkurs entfernt. Die Laufzeit endet am 17. Oktober 2022.