

Gold: Gelingt der Sprung über die 3’000er-Marke?
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Jérôme Allet
Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz
UBS Investment Bank
Der erste Anlauf hat nicht geklappt. Dennoch spricht einiges dafür, dass Gold nach der laufenden Konsolidierung die nächste Schallmauer erklimmt.
Das Nomen „Zölle“ zählt zu den Lieblingswörtern von Donald Trump. Beinahe täglich droht der US-Präsident mit Abgaben auf Einfuhren in die USA oder verhängt diese konkret. Zuletzt führte er Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko in Höhe von 25% ein. Obwohl der Republikaner wenig später Ausnahmen verkündete, bleiben die Sorgen vor einem Handelskrieg in der Wirtschaft und an den Börsen gross.1 Seit Wochen steht der US-Aktienmarkt unter Druck. Gleichzeitig greifen Investoren beherzt zur Krisenwährung Gold. Seit dem Jahreswechsel hat sich die Feinunze um mehr als ein Zehntel verteuert. An der runden Marke von 3’000 US-Dollar ist die Rallye aber zunächst gescheitert – gegenüber dem am 24. Februar 2025 erreichten Allzeithoch von 2’956 Dollar gab der Goldpreis innert weniger Tage um bis zu 4.2% nach.
Gegensätzliche Narrative
Da das Edelmetall aus technischer Sicht zusehends überkauft war, macht die kurzfristige Konsolidierung durchaus Sinn. In der fundamentalen Betrachtung stellt UBS CIO GWM am Markt eine Schwankung zwischen gegensätzlichen Narrativen wie Inflation und Deflation sowie Risikobereitschaft und -abneigung fest. Die Analysten bleiben aber bei ihrer positiven Einschätzung zu diesem elementaren Rohstoff. Sie rechnen damit, dass Gold im Laufe des Jahres die Marke von 3’000 US-Dollar je Feinunze erreichen wird. Folgerichtig erhält das Edelmetall im globalen Portfolio von CIO GWM weiterhin eine Long-Position.2
Trotz der Gewinnmitnahmen von Ende Februar konnten Gold ETFs einen weiteren starken Monat abschliessen. Laut Zahlen des World Gold Council (WGC) investierten Anleger im Februar 2025 weltweit gut 9.4 Milliarden US-Dollar in solche physisch hinterlegten Fonds. Das waren die höchsten Zuflüsse seit März 2022. Ende Monat verwalteten Gold ETFs rund um den Globus rekordhohe 306 Milliarden Dollar. In den Tresoren und Lagerräumen dieser Anlagevehikel türmten sich zum selben Zeitpunkt 3’353 Tonnen des Edelmetalls auf.3
Zwei Schlüsselfaktoren
Seit längerem sind auch die Zentralbanken auf der Käuferseite zu finden. Sie setzen das Edelmetall zur Diversifizierung der Währungsreserven ein. In den vergangenen drei Jahren stockten diese Institutionen ihre Bestände um jeweils mehr als 1’000 Tonnen auf. Laut den Prognosen von UBS CIO GWM könnten 2025 weitere 950 bis 1’000 Tonnen dazukommen. ETF-Zuflüsse und Notenbankenkäufe – das sind für die Analysten zwei Schlüsselfaktoren für das Preisziel von 3’000 US-Dollar je Feinunze. Sollte Donald Trump weiterhin rege von seinem Lieblingswort Gebrauch machen und sich das Risikoszenario anhaltender Handelszölle bewahrheiten, könnte die Notierung sogar 3’100 bis 3’200 US-Dollar erreichen. Nach unten sieht CIO GWM bei 2’790 US-Dollar eine technische Unterstützung.2
Passende UBS Mini-Futures auf Gold
Auf einen erneuten Anlauf in Richtung der 3’000er-Marke können Trader mit dem Long Mini-Future (Symbol: MXAUNU) setzen. Das Produkt partizipiert mit einem Hebel von aktuell 4.8 an einem steigenden Goldpreis. Mit 2’358.93 Dollar liegt der Stop Loss gut 19% unter dem Rohstoffpreis. Bei 2’643.27 Dollar und damit weniger als ein Zehntel unter dem Goldpreis befindet sich der Stop Loss eines weiteren Long Mini-Futures (Symbol: BY8SKU). Das dünnere Polster zieht einen deutlich grösseren Hebel von 9.0 nach sich. (Stand der Stop Loss Werte: 12.03.2025)
Anleger, die mit einer Korrektur beim Edelmetall rechnen, könnten einen Blick auf den Short Mini-Future (Symbol: B9JS6U) werfen. Dieses Produkt münzt fallende Preise mit einem Hebel von derzeit 5.4 in Gewinne um. Auch hier gibt es offensivere Varianten. Beispielsweise zeigt das Short-Papier (Symbol: SBSUKU) einen Hebel von 9.5. Mit 3’148.03 Dollar liegt der Stop Loss deutlich über der im Fokus stehenden Tausendermarke. Ungeachtet dessen gilt: Sobald das jeweils zugrunde liegende Kalkül – Long oder Short – nicht aufgeht, müssen Anleger mit überproportionalen Verlusten rechnen.
Six Symbol | Emittent | Basiswert | Typ | Stop Loss | Laufzeit |
MXAUNU | UBS | Gold | Long Mini-Future | 2’358.93 USD | Open End |
BY8SKU | UBS | Gold | Long Mini-Future | 2’643.27 USD | Open End |
B9JS6U | UBS | Gold | Short Mini-Future | 3’375.84 USD | Open End |
SBSUKU | UBS | Gold | Short Mini-Future | 3’148.03 USD | Open End |
Stand der Werte: 12.03.2025
Gold (5 Jahre, Angaben in USD je Feinunze)*

Produktspezifische Risiken
Bitte beachten Sie: Mini-Futures sind nicht kapitalgeschützt. Aufgrund des Hebels werden Kursbewegungen des Basiswertes überproportional nachgebildet, so dass sich überdurchschnittliche Gewinne und Verluste aufbauen können. Sobald der Basiswert den Stop Loss erreicht respektive über- (Short) oder unterschreitet (Long), verfällt das Produkt vorzeitig. In diesem Fall geht das eingesetzte Kapital grösstenteils verloren. Mini-Futures sind während der Laufzeit verschiedenen Markteinflüssen unterworfen (zum Beispiel Volatilität, Zinsen). Zudem trägt der Anleger bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko, so dass das eingesetzte Kapital – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz der UBS AG verloren gehen kann.
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* Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.
Quellen
1) Reuters, Medienbericht, 10.03.2025
2) UBS CIO GWM, CIO View Gold, 03.03.2025
3) World Gold Council, Gold ETF Flows: February 2025, 06.03.2025
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Zum Autor
Jérôme Allet, Leiter Public Distribution für Strukturierte Produkte Schweiz, UBS Investment Bank
Jérôme Allet begann seine berufliche Laufbahn 2011 als Graduate Talent bei der UBS Investment Bank. Seit 2017 leitet er das Team «Public Distribution Sales Switzerland» im Bereich Structured & Solutions Distribution. In dieser Funktion verantwortet er den öffentlichen Vertrieb von Strukturierten Produkten in der Schweiz. Seit 2018 ist er zusätzlich für White Label Lösungen im Bereich Hebelprodukte in Europa zuständig.