

Gold – Hausse 2.0?
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Dieter Haas
Die Chancen, dass Gold in den kommenden Wochen der entscheidende Ausbruch über die wichtige Widerstandsmarke bei USD 1295 gelingt, steigen.
Ähnlich wie bei Silber wird auch bei Gold der Preis über die Derivatebörse COMEX durch manipulative Derivatetransaktionen künstlich niedrig gehalten. Dies obwohl die Nachfrage weltweit seit Jahren ansteigt und auch etliche Notenbanken (Russland, China u.a.), ihre Bestände stetig aufstocken. Während die Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum u.a. in diesem Jahr explosionsartig nach oben schossen, dümpeln die Edelmetalle Gold und Silber bis vor kurzem trendlos dahin.
Im Vergleich zur Entwicklung der amerikanischen Geldausweitung ist der Goldpreis, der in den vergangenen Monaten etwas unter dem Anstieg der Leitzinsen in den USA gelitten hat, mittlerweile günstig. Das gilt besonders auch im Vergleich mit den, historisch gesehen, sehr hohen Bewertung der Anlageklassen Immobilien und Aktien.
Das Zünglein an der Waage spielen die Notenbanken. Nach wie vor gehen die meisten Experten von weiter steigenden Zinsen in den USA aus. Allerdings sind die Möglichkeiten diesbezüglich begrenzt. In Anbetracht der hohen Schulden kann die Weltkonjunktur höhere Zinsen gar nicht aushalten. Die zunehmende Schwäche des US-Dollars sowie die trotz Leitzinserhöhungen seit März abbröckelnden Langfrist-Zinsen in den USA sind klare Anzeichen, dass das Ende der Fahnenstange allmählich erreicht ist. Hinzu kommen nach dem Labor-Day Anfang September schwierige Verhandlungen im US-Kongress wegen der notwendigen Erhöhung des Schuldenplafonds. Last but not least schwindet das Vertrauen in die gegenwärtige US-Präsidentschaft fast von Tag zu Tag.
Anlagekonklusion:
Gold hat sich in den vergangenen Monaten sukzessive stabilisiert. Die Chancen, dass in den kommenden Wochen der entscheidende Ausbruch über die wichtige Widerstandsmarke bei USD 1295 gelingt, steigen. Spätestens in der ersten Septemberhälfte dürfte der nächste Kursauftrieb Tatsache werden. Die letzten hohen Kurse kurz vor der Trump-Wahl sind bei der Berechnung des 200-Tage-Durchschnitts inzwischen aus der Bewertung gefallen. Alle neuen Kurse notieren aktuell deutlich über ihren Werten vor 200 Tagen. Die Saisonalität ab Spätsommer spricht ebenfalls für höhere Kurse.
Bei einem Ausbruch über die derzeitige Widerstandszone dürfte als kurzfristiges Kursziel die Marke von USD 1413 angepeilt werden. Das Allzeit-Hoch von USD 1921,15 vom 11.6.2011 ist vorerst aber noch in weiter Ferne.
Für langfristige Investoren empfehlen sich derzeit CHF-währungsgesicherte, physisch hinterlegte ETFs wie JBGOCA der Bank Bär, ZGLDHC der ZKB oder AUCHAH der UBS.
Für Spekulanten ist das Angebot bei Gold immens. Eine lukrative Empfehlung ist aus unserer Sicht der KO-Call 36367875 der Bank Vontobel. Er läuft bis 15.12.2017 ein besitzt einen fixen Stop Loss bei USD 1200.
Quelle: Bloomberg