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payoff Trading Desk

Gold: Zinssenkungsfantasie lässt Investoren zugreifen

06.06.2019 3 Min.
  • Wolfgang Hagl

Nachdem die US-Notenbank eine Lockerung ihrer Geldpolitik signalisiert hat, schnellte das Edelmetall nach oben. Jetzt ist Gold drauf und dran, einen mehrjährigen Abwärtstrend zu überwinden.

Die Gold-ETF der ZKB zählen zu den grössten Anlagevehikeln ihrer Art. Insofern tauchen sie regelmässig in Auswertungen zum Investoreninteresse an dem Edelmetall auf. Zuletzt haben die Anleger beherzt zugegriffen: Per Ende Mai lagen in den Tresoren der Kantonalbank 146.5 Tonnen Gold. Innert 4 Wochen hatten sich die Bestände damit um mehr als 1 Tonne erhöht. Wenn die ZKB kommende Woche das nächste Update publiziert, dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einmal einiges dazugekommen sein. Schliesslich hat sich Gold auf Sicht von nur 1 Woche um gut 4% verteuert.

Ausgelöst hat den jüngsten Run auf die Krisenwährung kein geringerer als Jerome Powell. An einer Notenbankkonferenz in Chicago stimmte der Fed-Präsident die Märkte auf mögliche Zinssenkungen ein. Konkret kündigte er eine «angemessene Reaktion» auf die Folgen des Handelsstreits an. Die US-Notenbank beobachtet die Entwicklungen ihrem Chef zufolge genau. «Wir wissen nicht wie oder wann diese Angelegenheiten gelöst werden», sagte Powell. In gewisser Weise hat er mit dieser Rede die Forward Guidance angepasst. Bis zuletzt hatte des Fed stets betont, bei den Zinsen «geduldig» vorgehen zu wollen.

Fest steht, dass die US-Notenbank im ersten Semester einen markanten Kurswechsel vollzogen hat. An der letzten Sitzung des vergangenen Jahres war der Leitsatz noch erhöht worden. Gleichzeitig stellte Jerome Powell für 2019 weitere Schritte nach oben in Aussicht. Die harsche Kritik von Donald Trump an der straffen Geldpolitik schien damals an den Währungshütern abzuprallen. Mit seinen permanenten handelspolitischen Tiraden gegen China und dem jüngsten Schwingen der Zollkeule gegen Mexiko könnte der US-Präsident nun doch bekommen, was er sich bereits an Weihnachten gewünschte hatte: An den Märkten gilt es mittlerweile mehr oder minder als ausgemachte Sache, dass das Fed bis Ende Jahr den Leitsatz zweimal nach unten anpasst.

Schon jetzt haben sich die Finanzierungsbedingungen für das US-Treasury markant verbessert: Aktuell rentiert die 10-jährige Staatsanleihe mit rund 2.12%. Zum Vergleich: Im Herbst warf diese Benchmarkobligation zwischenzeitlich mehr als 3.20% ab. Am 18. und 19. Juni kommt das Fed zur nächsten turnusmässigen Sitzung zusammen. Spätestens bei der dann anstehenden Medienkonferenz dürfte Jerome Powell die weitere Gangart der Notenbank konkretisieren.

Anlagekonklusion:

Sollte sich die Zinssenkungsfantasie verfestigen, könnte es bei Gold zu einem charttechnischen Befreiungsschlag kommen. Aktuell klopft die Feinunze an einem knapp 3 Jahre alten Abwärtstrend an. Einen Ausbruch nach oben können Trader mit dem Long Mini-Future MGOAM ins Kalkül ziehen. Das volumenstarke Vontobel-Papier nimmt mit einem Hebel von aktuell 7.4 an einem steigenden Goldpreis teil. Wer dagegen 1:1 an der Krisenwährung partizipieren möchte, kann zum eingangs erwähnten Repertoire der ZKB, wie beispielsweise den auf USD lautenden ETF ZGLDUS, greifen.

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