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«Growth Equity»: Was für ein Investment in privat gehaltene Wachstumsaktien spricht

06.02.2023 5 Min.
  • Andreas Bezner
    CEO
    Stableton Financial AG

Privatmarktanlagen sind mehr als „nur“ gute Portfolio-Diversifizierer. Weshalb man sie vor allem im aktuellen Umfeld ins Auge fassen sollte.

Weil die öffentlichen Aktienmärkte («Public Markets») seit einiger Zeit von höherer Volatilität geprägt sind, gestaltet sich das Umfeld für wachstumsorientierte Anleger als zunehmend schwierig. Letztere werden von einer anhaltend hohen Volatilität letztlich immer weiter aus dem Markt «geschüttelt». Die allmähliche Abwärtsbewegung der Kurse führt gleichzeitig zu stetig sinkenden Erträgen, steigenden Risiken sowie einem abnehmenden Anlegervertrauen.

Mehr als ein Portfolio-Diversifizierer

Dabei ist die Situation keineswegs aussichtslos. Privatmarktanlagen gelten als attraktive Alternative zu den kurssensiblen, öffentlich kotierten Unternehmen; sie sind längst kein Geheimtipp mehr. Bereits vor den jüngst aufgetretenen Marktturbulenzen haben aufmerksame Investoren das Potenzial vieler privat gehaltener Wachstumsunternehmen für sich entdeckt. So weist insbesondere das «Growth Equity»-Segment eine grundsätzlich niedrige Korrelation zu traditionellen Aktienmarktanlagen auf und eignet sich für die Beimischung in ein breit gestreutes Portfolio. Doch Anlagen in «Growth Equity» sind weit mehr als «nur» ein guter Portfolio-Diversifizierer. Sie ermöglichen unabhängig von der Risikostreuung auch robuste Renditechancen in Zeiten, in denen Wachstum nur noch schwer zu erreichen ist.

Besonders interessant: Wachstumsunternehmen der Spätphase

Insbesondere Startups, die sich in späten Venture-Capital-Runden befinden, bieten dabei attraktive Renditeaussichten. Hierfür gibt es gleich mehrere Gründe: Zunächst einmal haben viele von ihnen ihr Geschäftsmodell in diesem Entwicklungsstadium bereits unter Beweis gestellt. Zahlreiche Unternehmen erwirtschaften positive Grenzerträge, streichen Gewinne ein oder nähern sich der Rentabilität. In der Regel verfügen sie schon über einen grossen und stetig wachsenden Kundenstamm sowie etablierte Vertriebskanäle. Auch bieten sie einen im Vergleich zu den öffentlich-kotierten Unternehmen recht frühen Einstieg in ein Investment. Ein wichtiger Aspekt, denn Wachstumsunternehmen bleiben immer länger in Privatbesitz, weswegen ein Grossteil der relevanten Wertsteigerungen schon vor der Publikumsöffnung stattfindet.

Weniger volatil als ihre börsenkotierten Pendants

Betrachtet man den Anlagehorizont, fällt auf, dass bei einer Privatmarktanlage eine eher längerfristige Wertschöpfung des Unternehmens im Vordergrund steht. Schliesslich setzt man auf ein Geschäftsmodell im Aufbau, das nachhaltig vielversprechend erscheint und zukunftsträchtig ist. Kurzfristige Gewinnmitnahmen sind bei Privatmarktanlagen daher eher die Seltenheit. Dies hat zur Folge, dass überstürzte Verkäufe im Privatmarktsegment unüblich und aus Liquiditätsgründen meist auch meist gar nicht möglich sind. Erfolgreiche «Market Timer», die darauf hoffen, kurz vor Auftreten eines möglicherweise grossen Crashs aus dem Markt aussteigen, um sich dann am Tiefpunkt wieder günstig einzudecken, gibt es nicht. Und so stellen Investitionen in «Growth Equity» vor allem im aktuell turbulenten Aktienumfeld eine interessante Anlagealternative dar.

Steile „J-Curve“, lukrative Wachstumsunternehmen

Wie progressiv sich die Wertschöpfung bei Wachstumsunternehmen üblicherweise entwickelt, veranschaulicht die sogenannte J-Kurve (oder: «J-Curve»). Sie beschreibt den Verlauf von zunächst Mittelabflüssen in den ersten Jahren des Unternehmensbestehens. Der Grund sind in der Regel Investitionsausgaben und fehlende Einnahmen. In späteren Phasen, wenn die Einnahmen die Ausgaben zunehmend übersteigen, realisieren gesunde Wachstumsunternehmen mit funktionierendem Geschäftsmodell dann üblicherweise steigende Mittelzuflüsse. Eine einfache Faustregel lautet: Je flacher zu Beginn und dann steiler die «J-Curve», desto lukrativer eine Investition.

Outperformance in Bärenjahren

Da Privatmärkte im Allgemeinen zwar als renditestarke, jedoch auch risikoreiche Anlageklasse gelten, mag sich so mancher wundern. Werden die Risiken, die mit Wachstumsaktien einhergehen, durch ungünstige Handelsbedingungen (zum Beispiel in Krisenzeiten) nicht noch verstärkt? Tatsächlich ergibt ein Blick auf die Renditen in den ersten beiden Jahrzehnten des neuen Jahrtausends ein völlig anderes Bild. In diesem Zeitraum schnitten Wachstumsaktien nur in Bullenjahren (als die wichtigsten Aktienindizes zweistellige Gewinne verzeichneten) schlechter ab als die öffentlichen Aktienmärkte. Interessanterweise verzeichneten Wachstumsaktien ihre stärkste relative Outperformance im 2008, dem Jahr, in dem die globale Finanzkrise ihren Höhepunkt erreichte und die öffentlichen Aktienmärkte ihre negativsten Renditen verzeichneten. Angesichts dieser Renditedynamik ist es nicht überraschend, dass Wachstumsaktien in schwierigen Märkten einen deutlichen Vorteil bieten können. Hinzu kommt, dass in Zeiten des Abschwungs häufig Transaktionen zu anlegerfreundlicheren Bedingungen – und auch durchaus besseren Einstiegspreisen – neu verhandelt werden. Wachstumsinvestoren, die Ausschau nach einmaligen Investitionschancen halten, stocken zum Beispiel derzeit ihre Bestände auf und profitieren von aktuellen Anlagen in Qualitätsunternehmen mit interessanten Bewertungsabschlägen. Der Grund für solche Abschläge auf den «wahren Wert»: Für viele privat gehaltene Unternehmen ist es in Zeiten begrenzten Zugangs zu Liquidität schwieriger, frisches Kapital aus anderen Quellen zu beschaffen. So stammen einige der höchsten Renditen im Bereich des «Growth Equity» aus Transaktionen, die in Jahren mit erheblicher wirtschaftlicher Flaute abgeschlossen wurden, zum Beispiel im 2001, 2002 und 2009.

Unser Fazit

Der private Markt für Wachstumsaktien bietet qualifizierten Anlegern derzeit Chancen, die weit über den reinen Kapitalerhalt hinausgehen. Transaktionen zur mittelfristigen Wertschöpfung im Bereich «Growth Equity» können aktuell mit hohen Abschlägen abgeschlossen werden. Gleichzeitig reagieren Bewertungen von Qualitätsunternehmen im Vergleich zu denen börsenkotierter Pendants meist unsensibler auf allgemeine Marktvolatilitäten. Ein höheres Wachstumspotenzial sowie eine geringere Kurssensibilität sind die wichtigsten Attribute für überdurchschnittliche, risikobereinigte Renditechancen. Privatmarktanlagen bieten vor diesem Hintergrund das derzeit wohl höchste Potenzial für eine erfolgreiche Investition.

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Stableton Financial AG ist eine preisgekrönte Fintech-Plattform und eine auf Privatmärkte spezialisiertes Investmentfirma.  

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Unsere einzigartige Positionierung sowie ein differenzierter Ansatz innerhalb des Ökosystems, kombiniert mit einem technologiegestützten Investitionsprozess, ermöglichen es uns, die attraktivsten Transaktionen zu tätigen und so Renditen für Investoren zu erzielen.

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