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Heidelberg Pharma – attraktiver Turnaround-Kandidat

31.03.2020 3 Min.
  • Dieter Haas

Die Aktie von Heidelberg Pharma ist eine attraktive Beimischung in ein diversifizierten auf den Sektor Gesundheitswesen fokussiertes Portfolio.

Heidelberg Pharma ist auf Onkologie fokussiert und das erste Unternehmen, das den Wirkstoff Amanitin für Krebstherapien einsetzt und entwickelt. Dafür verwendet das Unternehmen seine innovative ATAC-Technologie (Antibody Targeted Amanitin Conjugates – Antikörper-Wirkstoff-Konjugate) und nutzt den biologischen Wirkmechanismus des Toxins als neues therapeutisches Prinzip. Diese proprietäre Technologieplattform wird für die Entwicklung eigener therapeutischer ATACs sowie im Rahmen von Kooperationen mit externen Partnern eingesetzt, um eine Vielzahl von ATAC-Kandidaten zu erzeugen. Der proprietäre Hauptproduktkandidat HDP-101 ist ein BCMA-ATAC, der gegen das Multiple Myelom eingesetzt wird. Darüber hinaus bietet Heidelberg Pharma präklinische Auftragsforschung an.

Im Geschäftsjahr 2019 (per 30.11.2019) erwirtschaftete das Unternehmen Umsatzerlöse in Höhe von 7,3 Mio. Euro und konnte damit die Vorjahressumme (3,7 Mio. Euro) nahezu verdoppeln. Im Wesentlichen stammen die Umsatzerlöse aus den Kooperationsvereinbarungen für die ATAC-Technologie von Heidelberg Pharma Research (6,1 Mio. Euro). 

Der Pharma Konzern aus Heidelberg überzeugte neben der beinahe Verdopplung der Umsatzerlöse auch mit positiven Entwicklungen im operativen Geschäft. Im wesentliche stammen dabei die Erlöse aus den Kooperationsvereinbarungen für die ATAC-Technologie von Heidelberg Pharma Research. Die sonstigen Erträge lagen mit 0,7 Mio. EUR auf Vorjahresniveau.Im Geschäftsjahr 2019 hat das Unternehmen ein Ergebnis vor Steuern von -10,1 Mio. EUR (Vorjahr: -11,7 Mio. EUR) ausgewiesen. Der Jahresverlust betrug ebenfalls 10,1 Mio. EUR (Vorjahr: 11,7 Mio. EUR). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie verbesserte sich daraufhin von -0,41 EUR im Vorjahr auf -0,36 EUR.

Die mit Magenta eingegangene Kooperation, die neue Anwendungsgebiete der ATAC-Technologie, die zur Krebstherapie dient, eröffnete, trug massgeblich zum Anstieg der Umsatzerlöse bei. Die Hauptaktionärin, die dievini Hopp Biotech-Holding, sagte zudem eine Finanzierung in Höhe von bis zu 15 Mio. EUR zu. Damit soll die Finanzierungsreichweite des Unternehmens bis 2021 sichergestellt sein. dievini ist ebenfalls an CureVac beteiligt, die erst vor wenigen Tagen bekannt gaben, an einem Impfstoff für das Coronavirus zu arbeiten.

Nach dem rasanten Wachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr sind im laufenden keine vergleichbaren Quantensprünge zu erwarten. Der Heidelberg Pharma-Konzern rechnet für das Geschäftsjahr 2020 mit Umsätzen und sonstigen Erträgen zwischen insgesamt 8 Mio. und 10 Mio. EUR (2019: 8 Mio. EUR). Die betrieblichen Aufwendungen werden sich nach der derzeitigen Planung in einem Korridor von 20 Mio. EUR bis 24 Mio. EUR bewegen und damit über dem Niveau des Berichtsjahres (18,1 Mio. EUR) liegen. Für 2020 wird ein Betriebsergebnis (EBIT) zwischen -11 Mio. EUR und -15 Mio. EUR erwartet (2019: -10,1 Mio. EUR). 

Anlagepolitik:

Nach den kurzfristigen Kurssprung ist inzwischen wieder Ruhe eingekehrt. Die Aktie der Heidelberg Pharma ist für langfristige Investoren eine attraktive Beimischung im Bereich Gesundheitswesen. Sie weist wegen ihrer verhältnismässig geringen Marktkapitalisierung aber höhere Risiken auf als die bekannten Blue Chips der Branche.

 

Quelle: Swissquote

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