Zurück
payoff Interviews

«Hohe Nachfrage am Markt für Cross-Border Sales an EU-Investoren.»

21.12.2017 4 Min.
  • Martin Raab

Thorsten Eiglmeier, Country Representative Schweiz, von der Heydt Gruppe über das neue Angebot einer Verbriefung 2.0, Vertrieb in der Europäischen Union durch heimische Asset-Manager und die Pläne für 2018.

Herr Eiglmeier, was lockt die von der Heydt Gruppe neuerdings in den Schweizer Markt?

Wir sind ein Spezialanbieter für Kunden, die individuelle Anlagestrukturen suchen – quasi die Verbriefung 2.0. Unsere Gruppe ist Spezialist für Financial Engineering und hat eine langjährige und umfassende Expertise rund um die Strukturierung von Investment-Vehikeln. Wir können liquide, aktiv-gemanagte Anlagen sowie auch illiquide Strategien und Immobilien-Portfolios, bewerten und verbriefen.

Können Sie das konkretisieren, was bedeutet Verbriefung 2.0?

Unter Verbriefung 2.0 verstehen wir das sehr zeitnahe Auflegen von Anlagestrukturen nach individuellen Anforderungen für professionelle Anleger, zu einem überaus fairen Preis, transparent und investorenfreundlich. Unsere Verbriefungen haben kein Emittentenrisiko und benötigen deshalb auch keine Eigenkapitalhinterlegung.

Das passt zum dominanten Thema Regulierung. Wie geht ihr Angebot damit um?

Unsere Fondsleitung und Verbriefungsplattform sitzt in Luxemburg und bietet somit einen EU-Pass auf Produktebene. Wir haben den Standort Luxemburg bewusst ausgewählt, einen der renommiertesten Standorte für Wertpapierdienstleistungen weltweit. Parallel sehen wir eine hohe Nachfrage im Markt für Cross-Border Sales an EU-Investoren. Hierfür stellen wir, für durch uns aufgelegte Produkte, ein Haftungsdach über die gruppeneigene Privatbank Bankhaus von der Heydt in München zur Verfügung.

Sie zielen also mit ihren Verbriefungen auf den Vertrieb in der EU durch Schweizer Vermögensverwalter bzw. Asset-Manager ab?

Das ist ein wichtiger Aspekt, denn die Schweiz gehört nicht dem EWR an, weshalb ein Schweizer Vermögensverwalter bzw. Asset-Manager mit Angeboten für EU-Kundschaft entweder eine operative Niederlassung mit entsprechender Erlaubnis einer EU-Finanzmarktaufsicht hat, oder als Tied Agent einem entsprechenden Haftungsdach in der EU angeschlossen ist. Wichtig ist auch, dass der Tied Agent zudem vor Regressansprüchen aus dem Ausland geschützt ist.

«Wir können ganz nach Wunsch des Initiators, die Notes auch an der Börse kotieren.»

Klingt nach einer Art «Investment securitization in a box»?

Wir verstehen uns als One-Stop-Shop-Anbieter mit ganzheitlicher Beratung und Dienstleistung – das umfasst die komplette Dokumentation und Verwaltung des Finanzinstrumentes: von der vertraglichen Ausgestaltung, Kursstellung, Ausschüttungen bis hin zur Unterstützung bei Börsen-Listings oder auch der Wahl einer geeigneten Rating-Agentur, sofern das für den Zielinvestor wichtig ist.

Wo können ihre Verbriefungen gelistet werden?

Die Verbriefungen können individuell nach Wunsch des Initiators an einer Börse seiner Wahl gelistet werden; auch ein Swiss-Finish ist darstellbar.

Sind die Verbriefungen beschränkt auf bestimmte Basiswerte oder Asset-Klassen?

Nein. Wir haben Erfahrung im Verbriefen von traditionellen Assets und besondere Expertise bei illiquiden, alternativen Assets bzw. Sachwerten wie Immobilien, Infrastruktur, Private Equity als auch Private Debt.

Was sind die Pläne für 2018?

Unser Ziel ist, innerhalb kürzester Zeit ein etablierter Consultant und Servicedienstleister für Verbriefungen in der Schweiz zu sein. Bisher haben wir eine sehr positive Resonanz auf die Vielfältigkeit und Spezialisierung unserer Dienstleistungen erfahren. Das heisst es jetzt verstärkt auszubauen!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

 

VITA
Thorsten Eiglmeier, ist seit über 20 Jahren erfolgreich in der Finanzwirtschaft tätig und seit Anfang 2017 als Country Representative für die Geschäftstätigkeit der von der Heydt Gruppe in der Schweiz verantwortlich. Seine Karriere begann er in der Projektentwicklung für Wohn- und Gewerbeimmobilien in Deutschland. Nach über 10 Jahren, zuletzt als Geschäftsführer einer mittelständischen Immobiliengruppe in München, wechselte Eiglmeier im Jahr 2003 als Gründer und CEO der SWISS ALPHA AG ins Asset Management. In über 10 Jahren führte er die Gesellschaft von einem Single-Hedge-Fonds zu einer namhaften Fonds-Boutique für alternative Investments mit liquiden und illiquiden Anlagestrategien mit einem verwalteten Vermögen von rund CHF 750 Millionen. Als interdisziplinärer Investment-Experte ist Eiglmeier des Weiteren als Verwaltungsrat bzw. Aufsichtsrat in der Schweiz und Deutschland engagiert.

 

Weitere News aus der Rubrik

Unsere Rubriken