Huber+Suhner: Den «Datenturbo» zünden
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Christian Ingerl
Hohe Gewinne, eine Sonderdividende sowie jede Menge 5G-Fantasie machen die Huber+Suhner-Aktie zu einer attraktiven Nebenwerte-Spekulation.
5G ist derzeit in aller Munde: In ganz Europa werden in diesen Tagen die Lizenzen für die fünfte Mobilfunkgeneration versteigert. Während die Auktion in Deutschland gerade startet, sind hierzulande die Würfel bereits gefallen. Swiss Telecom, Sunrise und Salt haben den Zuschlag von der Schweizer Kommunikationskommission bekommen und legen für die Lizenzen insgesamt CHF 380 Millionen auf den Tisch.
Schnelles Netz, hohe Gewinne
Aber nicht nur die Telekom-Konzerne möchten an dem ultraschnellen Netz, das Downloads mit bis zu zehn Gigabit pro Sekunde ermöglicht, partizipieren. Auch Nischenanbieter versprechen sich viel von 5G. So zum Beispiel Huber+Suhner. Der Schweizer Mittelständler ist vor allem bei der Verbindungstechnik an Mobilfunkmasten gefragt. Bereits bei dem derzeit noch gängigen 4G-Standard fuhr das Unternehmen Aufträge in dreistelliger Millionenhöhe ein.
Dass die Geschäfte bei Huber+Suhner florieren, zeigt ein Blick auf den Zahlenkranz für 2018. Der Kabel- und Elektrokomponentenhersteller steigerte im abgelaufenen Geschäftsjahr seinen Betriebsgewinn um knapp 42% auf CHF 82.5 Millionen. Da der Umsatz «nur» um rund 14% auf CHF 885 Millionen anzog, verbesserte sich auch die Ebit-Marge. Diese erreichte im Gesamtjahr einen stolzen Wert von 9.3%. Die vorgelegte Bilanz fiel auch deutlich besser aus als Marktteilnehmer erwartet hatten. Der Konsens ging lediglich von einem Ebit in Höhe von CHF 80 Millionen aus.
Ein Bonus für die Aktionäre
Die Aktionäre sollen an dem Erfolg auch gebührend partizipieren. Die ordentliche Dividende schraubt das Unternehmen um 40 Rappen auf CHF 1.50 je Anteilsschein nach oben. Dem nicht genug: Im laufenden Jahr feiert Huber+Suhner sein 50. Jubiläum und daher wird noch eine Sonderdividende von CHF 1 ausgeschüttet. Insgesamt also CHF 2.50 je Aktie, was einer attraktiven Dividendenrendite von aktuell 3.1% entspricht. 2019 wird nun aber ein Übergangsjahr werden. Die Firma stellt Erlöse im Bereich von 2018 in Aussicht, die Ebit-Marge soll die obere Hälfte des Zielbandes von 8% bis 10% erreichen. Ab dem kommenden Jahr soll das Geschäft im Zuge der beginnenden 5G-Rollouts allerdings wieder anziehen.
Börsianer lassen sich von einer Stagnation in diesem Jahr nicht aus der Ruhe bringen. Die Aktie hat soeben ein neues Allzeithoch erklommen. Auf Sicht von einem Jahr beläuft sich der Kursgewinn auf knapp 41%. Allein seit Silvester legte der Titel um mehr als ein Fünftel zu. Charttechnische Hürden sind aktuell nicht in Sicht.
Anlagelösung
Renditeoptimierungsprodukte auf den Nebenwert sind derzeit keine am Markt. Allerdings könnte die Huber+Suhner-Aktie auch als Direktinvestment taugen. Mit Blick auf ein möglicherweise starkes Jahr 2020 könnte es sich für mutige Anleger lohnen, in den kommenden Monaten sukzessive eine Position aufzubauen.