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Hugo Boss: Aus der Mode gekommen

13.12.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der Edelschneider musste zuletzt Rückschläge bei seinem Konzernumbau hinnehmen. Der Boden könnte aber allmählich gefunden sein.

Der Luxuskonzern Kering rüttelt derzeit die Modebranche auf. Medienberichten zufolge sollen die Franzosen erste Gespräche mit dem italienischen Edelbekleider Moncler über eine mögliche Übernahme geführt haben. Daraufhin keimte auch bei Hugo Boss Hoffnung auf und die Aktie suchte wieder den Weg nach oben.

Der übergeordnete Trend zeigt aber weiterhin nach unten. Im laufenden Jahr steht aktuell ein Minus von rund einem Fünftel zu Buche. Das schwache Abschneiden kommt nicht von ungefähr: Operativ laufen die Geschäfte nämlich nur auf Sparflamme. Aufgrund schwächelnder Umsätze in den USA und Hongkong musste der Modekonzern nach dem dritten Quartal sogar von seinen Jahreszielen abrücken. Zwischen Juli und September reduzierte sich das operative Ergebnis (Ebit) bei einem stagnierenden Umsatz von EUR 92 Mio. auf EUR 80 Mio. Das war ein herber Rückschlag, denn der neue CEO Mark Langer hatte im Sommer noch für die zweite Jahreshälfte eine «deutliche Beschleunigung der Umsatz- und Ergebnisentwicklung» angekündigt.

Weniger Gewinn

Im Gesamtjahr 2019 erwartet der Konzern nun einen Ebit-Rückgang auf EUR 330 Mio. bis EUR 340 Mio., bisher standen EUR 347 Mio. auf dem Plan. Selbst um diese reduzierte Prognose zu erreichen, muss Boss im Weihnachtsquartal kräftig Gas geben und mindestens ein Ebit von EUR 120 Mio. erreichen. Kurzfristig sind also keine positiven Überraschungen in Sicht. Ob es mittelfristig wieder nach oben gehen kann, entscheidet sich vor allem über die Akzeptanz der Marken. «Die Positionierung von BOSS und HUGO ist nicht stark genug, um einen besseren Verkaufspreis und Wachstum zu ermöglichen», erläutern die Analysten der Commerzbank in einer aktuellen Studie.

Neue Chance

Wieder Fantasie ich die Aktie könnte im kommenden Frühjahr kommen, wenn Langer seine weiteren Ziele auf dem Kapitalmarkttag vorstellen wird. Bis zum Strategy-Update dauert es zwar noch etwas, allerdings könnte das Gros der negativen Nachrichten bereits im Kurs verarbeitet worden sein. Zuletzt orientierte sich das Papier sogar wieder nach oben und versucht aktuell, das nach unten gerissene Gap zwischen EUR 44 und 40 zu schliessen. Sollte dies gelingen, ist das nächste Ziel der Bereich zwischen EUR 47 und EUR 53, hier verlaufen die 100- und 200-Tage-Linien.

Anlagelösung

Aktuell ist die Bewertung des MDAX-Titels angesichts der fehlenden Verbesserungen bei Umsatz und operativen Margen allerdings ausreichend. In dieses Szenario passt der Barrier Reverse Convertible RBOAAV der Bank Vontobel. Das Papier wirft bei einem Risikopuffer von 16%, die Barriere befindet sich bei EUR 35.88, eine hohe Seitwärtsrendite von 22.1% p.a. ab.

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