Hugo Boss: Schickes Investment
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Martin Raab
Inmitten der intakten Turnaroundstory bei Hugo Boss kommt es zu einem scharfen Kursrücksetzer. Anleger können diesen mit einem Coupon-Papier zum Einstieg nutzen.
Der jüngste Zwischenbericht von Hugo Boss fand an der Börse keinen Anklang. Im Gegenteil, der deutsche Mid Cap tauchte um mehr als 6% ab. Dabei fielen die Zahlen und der Ausblick keinesfalls desaströs aus. Im ersten Quartal legte der Umsatz um 1% zu, der operative Gewinn sogar um 4%. Absolut gesehen vielleicht keine Traumraten, allerdings gilt es zu beachten, dass sich das Unternehmen gerade in einer Restrukturierung befindet. Vorstandschef Mark Langer versucht derzeit mit weniger Marken sowie einer stärkeren Ausrichtung auf Herrenmode den Modekonzern wieder flott zu machen. Auf der Ergebnisseite konnte Boss die Erwartungen sogar übertreffen.
Sauer aufgestossen ist den Marktteilnehmern der Erlösrückgang um 27% im Online-Geschäft. CEO Langer hat das Problem aber bereits erkannt: Zu lange Ladezeiten der Internetseite und zu hohe Preise für die Online-Kollektionen. Dass es sich dabei nicht um eine grössere Baustelle handelt, zeigt der Blick nach vorne. An der Jahresprognose rüttelt Langer nämlich nicht. «Boss ist auf einem guten Weg», gibt sich der Chef bei der Zahlenvorlage optimistisch und fügt hinzu: «Ich bin überzeugt, dass wir nach diesem Jahr der Stabilisierung wieder profitabel und nachhaltig wachsen werden.»
Jede Menge Phantasie
Die in Aussicht gestellte operative Wende ist ein Grund, über ein Investment in den Bekleidungskonzern nachzudenken. Eine möglich Übernahme respektive ein frischer Grossaktionär der andere. Bereits seit Wochen halten sich Gerüchte, dass der aktivistische Aktionär Albert Frere mit knapp 3% bei Hugo Boss eingestiegen ist. Darüber hinaus heisst es, dass der belgische Milliardär sogar weiter zukaufen möchte. Bestätigt haben sich die Gerüchte zwar noch nicht, doch allein die daraus resultierende Phantasie verleiht der Aktie Auftrieb.
Bevor die ersten Spekulationen im Februar auftauchten, «krebste» der MDAX-Titel an der 60er-Marke entlang. Danach kam Schwung in die Aktie und der Kurs legte auf ein Zwischenhoch von EUR 70.93 zu. Der aktuelle Rücksetzer könnte nun eine gute Einstiegschance bieten, denn noch hat sich an der aussichtsreichen Turnaroundstory fundamental nichts geändert. Das sehen auch die Research-Experten von Equinet so: «Es gibt zwar Risiken und es ist eine Menge zu tun, aber die positiven Nachrichten sollten anhalten.»
Anlagelösung für Defensive
Wem ein Direktinvestment zu riskant erscheint, kann einen Blick auf den Barrier Reverse Convertible RBOADV der Bank Vontobel werfen. Das im Februar emittierte Produkt verspricht aktuell eine Rendite von 7.4% p.a. Zudem sind Inhaber keinem Aktienrisiko ausgesetzt, solange die Barriere bei EUR 45.67 unversehrt bleibt. Dies entspricht einem Puffer von einem Drittel.