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payoff Trading Desk

Hugo Boss schneidert am Turnaround

17.11.2021 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der Modekonzern gibt derzeit ein Comeback – und das sowohl operativ als auch an der Börse. Noch aber dürfte das Potenzial nicht ausgereizt sein.

Aktuell steht der Luxussektor im Fokus der Marktteilnehmer. Dies liegt vor allem an Richemont. Beim heimischen Branchenvertreter hat sich der aktivistische Investor Third Point eingekauft und versucht Einfluss auf das Management zu nehmen, um den Aktienkurs anzutreiben. Gerüchten zufolge soll zudem Konkurrent Kering an Richemont interessiert sein. Dem SMI-Titel bescherte dies ein Plus von rund drei Viertel in diesem Jahr.

Lohnender Blick in die zweite Reihe

Doch spielt in der edlen Branche längst nicht nur die Musik bei den Big Playern, auch in der zweiten Reihe ist viel Bewegung, insbesondere bei Hugo Boss. Der für seine exklusiven Konfektionen bekannte Herrenausstatter meldet sich nach vielen schweren Jahren wieder zurück. Seit 1. Juni steht Ex-Tommy-Hilfiger-Chef Daniel Grieder an der Spitze des Unternehmens und verfolgt dabei ehrgeizige Pläne. Der 59-Jährige Manager liebäugelt beispielsweise mit dem Kauf weiterer Marken, um so ein Konglomerat aufzubauen. Daneben setzt er auf alle Verkaufskanäle um die Geschäfte anzutreiben. In Zahlen ausgedrückt: Bis 2025 soll sich der Umsatz auf EUR 4 Mrd. gegenüber dem 2020er-Niveau verdoppeln.

Besonderen wert legt Grieder auf den Ausbau des Digital-Geschäfts. Mehr als EUR 150 Mio. wird der Konzern in den kommenden Jahren in den Internet-Auftritt investieren, mit dem Ziel, bis 2025 rund 1 Mrd. im Onlinehandel zu generieren. Folglich würde der Anteil an den Konzernerlösen von derzeit knapp einem Zehntel auf 25% ansteigen. Aktuell bastelt Hugo Boss an einem Relaunch des Online-Flagship-Stores, der Anfang kommenden Jahres starten soll.

Zurück auf dem Wachstumskurs

Die jüngsten Quartalszahlen untermauern das Comeback des Mode-Konzerns. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn liegt Hugo Boss inzwischen über dem Vor-Corona-Niveau. Die Erlöse legten um 40% auf EUR 755 Mio. zu, was einem Anstieg gegenüber dem dritten Quartal 2019 von 7% entspricht. Das Ebit beläuft sich auf EUR 85 Mio., das sind 3% mehr als im Vergleichzeitraum 2019. Mit dem Zwischenbericht konnte das Unternehmen auch die Analystenprognosen übertreffen. Dem nicht genug, CEO Grieder schraubte die Jahresprognose nach oben. Erwartet wird nun ein Umsatzanstieg um rund 40% gegenüber dem Vorjahr sowie ein Ebit zwischen EUR 175 und 200 Mio.

Auf Sicht von 5 Jahren zeigt die Hugo Boss-Aktie eine klassische V-Formation, die noch nicht ganz abgeschlossen ist. Dazu müsste der deutsche Mid Cap noch auf EUR 66 klettern. Doch selbst da muss noch nicht Schluss sein. Das Allzeithoch wurde im Juni 2018 bei EUR 81.40 markiert. Aus fundamentaler Sicht hat der Titel durchaus noch Luft nach oben. Geht es nach der Analystenzunft, wird Hugo Boss nach dem Turanround in diesem Jahr das Ergebnis je Aktie in 2022 um 49% steigern, 2023 soll der Gewinn um weitere 25% zulegen. Demgegenüber steht Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18.7.

Anlagelösungen

Risikofreudige Anleger sollten sich auf die Lauer legen und auf eine Konsolidierung warten, um zuzuschlagen. Wer allerdings nicht warten möchte, kann bereits heute mit einem teilgeschützten Investment in die Hugo Boss-Akite einsteigen. Der brandneue Barrier Reverse Convertible RBOACV von der Bank Vontobel ist mit einem Coupon von 5.50% p.a. ausgestattet. Die Barriere befindet sich 35% vom aktuellen Niveau entfernt und lässt dem Fashion-Papiere damit jede Menge Bewegungsraum. Die Laufzeit endet am 13. Februar 2022.

 

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