Investmentkompass Mai 2024
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Martin Rossner
Gründer und Geschäftsführer
ThirdYear Capital
Argentinien war zuletzt von Staatspleiten, Korruption und Wirtschaftskrisen geprägt.
Unter der Führung des libertären Präsidenten Javier Milei scheinen sich die radikalen wirtschaftlichen Reformen jetzt auszuzahlen: Inflationsraten sind rückläufig, Zinsen werden gesenkt und der Peso ist im Aufwind. Milei hat Ministerien geschlossen, den Peso stark abgewertet und zahlreiche staatliche Subventionen abgebaut. Sparmassnahmen, die vorübergehend zu einem Wachstumseinbruch von zehn Prozent führen, aber das Land aus einer langen Phase wirtschaftlicher Instabilität führen können. Der Aktienindex ist mit einer Performance von über 65 Prozent dieses Jahr sehr positiv für die Zukunft gestimmt. Die Verbesserung des Aussenhandelsdefizit durch zuletzt starke Agrar-Exportzahlen bestätigt die fundamentale Chance. Der ART Global Macro Fonds setzte bereits Monate vor der Wahl 2023 auf eine Übergewichtung Argentiniens. Mittlerweile trägt der Markt mit knapp zehn Prozent zur Fondsrendite bei und bleibt strukturell attraktiv.
Globale Asset-Allokation und Ausblick
- Aktiensignal leicht steigend: Chancen in Schwellenländern, Europa und USA weiter vorsichtig
- Anleihen fair gepreist – gute Absicherung gegen Abkühlung am US-Arbeitsmarkt
- Verschiebung globalen Wachstums Richtung China: US-Dollar Signal fällt signifikant
Die Strategie sieht die Chancen weiterhin hauptsächlich ausserhalb der USA und Europas, was die differenzierte Performance zum MSCI World im April erklärt. Die Finanzmärkte bestätigen zunehmend die positive Zyklusphase in China, wo die politische Unterstützung endlich Traktion in der wenig inflationären Realwirtschaft bekommt. Die Folge ist ein positiver Spillover in abhängige Volkswirtschaften und Märkte, insbesondere in Schwellenländern. In den USA sieht die Strategie eine unausgeglichene Wirtschaft in einem zähen Abkühlungsprozess. Extreme Veränderungen wie Zinserhöhungen oder eine Rezession sind weiterhin nicht in Sicht. Das Basisszenario ist eine abwartende Haltung der Fed, sogar eine überraschend frühe Zinssenkung ist nicht ausgeschlossen, wenn sich der Arbeitsmarkt weiter abkühlt. Anleihen scheinen vor diesem Hintergrund fair gepreist. In der Eurozone bleibt die Strategie über Anlageklassen hinweg defensiv, da sowohl die wirtschaftliche Nachfrage als auch die Zinserwartungen optimistisch gepreist scheinen.