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payoff Trading Desk

Julius Bär: Auf solider Klettertour

28.11.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Julius Bär ist eine von wenigen Bank-Aktien in Europa, die einen positiven Trend aufweist. Je nach Risikobereitschaft können sich Anleger unterschiedlich positionieren.

Bank-Aktien stehen im wahrsten Sinne des Wortes bei Anlegern nicht hoch im Kurs. Der STOXX Europe Banks Index büsste alleine in den vergangenen 12 Monaten 4.6% ein. Zum Vergleich: Der Gesamtmarkt legte im gleichen Zeitraum um knapp 15% zu. Nicht ganz so gut wie der STOXX Europe 50, aber deutlich besser als der Durchschnitt seiner europäischen Kontrahenten, schnitt auf Sicht von einem Jahr Julius Bär ab. Die Valoren avancierten um rund 12%.

Das Bild hellt sich auf

Aus charttechnischer Sicht hat der SMI-Titel in den vergangenen Wochen gute Fortschritte gemacht. Zum einen wurde der hartnäckige Widerstandsbereich bei CHF 44/45 überwunden, zum anderen bohrte sich der Kurs von unten nach oben durch die 100- und 200-Tage-Linien. Diesbezüglich könnte es schon bald zu einem weiteren Kaufsignal kommen, denn der kürzere Durchschnitt schmiegt sich derzeit von unten an den längerfristigen an. Sollte die 100-Tage-Linie den 200er-Schnitt durchkreuzen, würde dies einem «Golden Cross» entsprechen.

Noch aber ist es nicht soweit und als nächste Hürde im kurzfristigen Aufwärtstrend steht das Jahreshoch bei CHF 50.24 Julius Bär im Weg. Aus fundamentaler Sicht kam es zuletzt zu unterschiedlichen Entwicklungen. Zuerst die weniger erfreulichen News: In den ersten zehn Monaten beliefen sich die Netto-Neugeldzuflüsse auf knapp 3%. Das war weniger als der Konsens mit 3.5% auf der Rechnung hatte. Dem nicht genug, der neue Julius-Bär-Chef Philipp Rickenbacher stellte klar, dass die mittelfristige Wachstumsvorgabe für neu eingesammelte Gelder von 4% bis 6% im laufenden Jahr wohl nicht erreicht wird. Als Grund gibt er die Trennung von Kunden im Zuge einer internen Untersuchung nach Geldwäschefällen an, die für das Institut zu riskant wurden. Zudem belastet die unter Vermögensabflüssen leidende italienische Tochter Kairos. Das insgesamt verwaltete Vermögen von Julius Bär legte per Ende Oktober trotzdem um 10% auf CHF 422 Mrd. zu. Hier kam dem Institut die gute Entwicklung der Finanzmärkte entgegen.

Überraschendes Aktienrückkaufprogramm

Positiv bewerteten Analysten, dass Julius Bär auf die Kostenbremse drückt. So verbesserte sich die Cost/Income-Ratio auf unter 70%. Angepeilt wird von der Bank eine CI-Ratio von unter 68%. Zudem beruhigte CEO Rickenbacher mit einem Aktienrückkauf. Aufgrund einer «soliden Kapitalausstattung» und des «kontinuierlichen Kapitalwachstums» sollen zwischen dem 20. November 2019 und Ende Februar 2021 eigene Titel im Wert von bis zu CHF 400 Mio. Franken erworben und die Aktien vernichten werden. Dies wiederum wirkt sich positiv auf das Ergebnis je Aktie aus.

Anlagelösungen

Konservativ gestrickte Anleger können den Barrier Reverse Convertible RBAAMV der Bank Vontobel ins Auge fassen. Das Produkt stellt eine hohe Seitwärtsrendite von 5.3% in Aussicht. Die Barriere befindet sich bei CHF 32.86 und damit 30% vom aktuellen Niveau entfernt. Die Laufzeit endet Ende nächsten Jahres. Wer daran glaubt, dass es der Bank-Titel über das Jahreshoch hinaus schaffen wird, kann mit dem Long Mini Future FBAFAU der UBS eine weitere Abwärtsbewegung hebeln. Das Produkt ist mit einem Multiplikator von 4.3 ausgestattet, der Stopp-Loss-Level befindet sich bei CHF 37.7347, 20.3 Prozent vom derzeitigen Aktienkurs entfernt.

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