Julius Bär zeigt sich in Top-Form
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Martin Raab
Der bisherige Überraschungssieger in der laufenden Berichtssaison im SMI lautet Julius Bär. Auch im laufenden Jahr erwartet die Bank weiteres Wachstum. Die Aktie ist in einem entscheidenden Bereich angekommen.
Rund zwei Drittel der SMI-Konzerne haben mittlerweile ihre Bücher für das vergangene Jahr offengelegt. Die Auswertung der Bilanzen zeigt ein klägliches Bild. 70 Prozent der bisherigen Zahlenwerke schnitten auf der Gewinnseite schlechter als erwartet ab. Zu den wenigen positiven Überraschungen zählt Julius Bär. Die Privatbank konnte vor allem beim Ergebnis punkten. So schnellte der bereinigte Konzerngewinn von CHF 279 Mio. auf CHF 706 Mio. hoch.
Dass Kunden dem drittgrössten Schweizer Vermögensverwalter vertrauen, zeigt ein Blick auf die Neugeldentwicklung. Julius Bär sammelte im vergangenen Jahr knapp CHF 12 Mrd. an Neugeldern ein und erreichte damit sein mittelfristiges Wachstumsziel von 4% bis 6% Prozent. Per 31. Dezember verwaltete die Bank ein Vermögen von CHF 336 Mrd., was einem Anstieg gegenüber Ende 2015 von 12% entspricht. Das gute Abschneiden in diesem Bereich hat das Institut vor allem der strategischen Aufstockung der Kundenberater zu verdanken. Die Zahl nahm um 166 auf insgesamt auf 1’383 zu. Der Wachstumskurs soll im laufenden Jahr mit Hilfe von einem weiteren Personalaufbau fortgesetzt werden. Für 2017 plant Bankchef Boris Collardi etwa 80 neue Berater an Bord zu holen.
Am Widerstand angekommen
An der Börse hellte sich das Bild zuletzt ebefalls auf. Die Julius Bär-Aktie konnte ihre Abwärtsfahrt zwischen Mitte 2015 und 2016 mit anschliessender Bodenbildung erfolgreich beenden. Im vergangenen November startete dann der Richtungswechsel, welcher die SMI-Aktie von unter CHF 40 auf mittlerweile knapp CHF 50 führte. Auf dem aktuellen Niveau zeigt sich im Chart nun ein horizontaler Widerstand, der Ende 2015 einer kurzfristigen Aufwärtsbewegung den Garaus machte. Unterstützung kommt derweil von den gleitenden Durchschnitten. Sowohl die 100- wie auch 200-Tage-Linie zeigen wieder stramm nach oben. Es wird nun spannend, ob der Blue Chip dieses Mal die Hürde bezwingen kann.
Aufwärts- und Seitwärtsspekulation
Geht es nach den Analysten, dürfte der Blue Chip seinen Aufwärtskurs fortsetzen. Der Konsens lautet aktuell auf «Outperform». Wer sich dieser Meinung anschliessen möchte, kann mit dem Mini Future Long FGPBBP aus dem Hause BNP auf dieses Szenario setzen. Das Derivat hebelt die Kursbewegungen der Julius-Bär-Aktie mit dem Faktor 4.8. Der Knock-out befindet sich bei CHF 42.04 Franken und damit etwas mehr als 14% von der aktuellen Notierung entfernt.
Eine Stagnation würde dem Discount-Zertifikat BBAEAU der UBS dagegen reichen, um die Maximalrendite von 9.5% p.a. abzuwerfen. Dazu muss die Aktie beim Schlussfixing am 7. Dezember 2017 mindestens auf dem Cap bei CHF 48 notieren. Sollte die Aktie unterhalb des Höchstbetrags enden, schützt ein Discount von aktuell 6.9% Inhaber vor Verlusten. Für Schweizer Privatanleger hat das Rabatt-Papier noch eine Besonderheit zu bieten. Aufgrund einer unterjährigen Laufzeit ist ein möglicher Gewinn steuerfrei.