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payoff Opinion Leaders

Konservativ in Emerging Market Bond Funds investieren

21.12.2016 4 Min.
  • Dawn Adams, Investment Speciali

Schwellenländeranleihen werden oft als hohe Beta-Wette auf die globalen Märkte angesehen. Zwar besteht der Einfluss durch die weltweiten Ereignisse. Doch hat die Anlageklasse mehr zu bieten als auf den ersten Blick scheint.

Im Laufe der Zeit hat sich die Anlageklasse Emerging Markets-Anleihen (EM-Anleihen) zu einem diversifizierten Markt entwickelt. Für aktive Manager ist das ein entscheidendes Kriterium, um attraktive Investmentmöglichkeiten zu bieten. Entscheidend ist eine Fokussierung auf bestimmte Investment-Grade-Anleihen (IG-Anleihen) innerhalb des Universums. Im Laufe der Zeit hat sich gezeigt, dass sich durch eine defensivere Strategie höhere risikobereinigte Erträge als bei traditionellen EM-Anleihe-Fonds erzielen lassen.

EM-IG-Anleihen haben in den letzten zehn Jahren deutlich weiterentwickelt. Daher sollte dieses Universum Kernbestandteil eines hochrentierenden IG-Portfolios sein. Im Visier stehen konstante und wiederkehrende Anlagechancen. Da die Bedeutung der Schwellenländer für die Weltwirtschaft zunimmt – Anteil am weltweiten BIP von fast 60% –, bieten die herausgefilterten IG-Anleihen immer noch ein breites Spektrum an Chancen, um ein diversifiziertes Portfolio aufzubauen.

Abseits der Benchmark-Vorgaben

Das Aussortieren von Ramschanleihen bietet vor allem den Vorteil, dass es Zugang zum begehrten höheren Wachstum in Schwellenländern bietet und die Volatilität gleichzeitig deutlich reduziert. In den letzten fünf Jahren verzeichneten EM-Hochzinsanleihen mehr als doppelt so hohe Spread-Schwankungen wie IG-Schwellenländeranleihen. Die Differenz zwischen den Risiko-Rendite-Profilen der einzelnen Kategorien ist somit erheblich. Sie ist auch ein Grund dafür, weshalb sich Anleger zunehmend für eine stärkere Differenzierung ihrer Schwellenländern-Investments entscheiden.

Der Emerging Market Bond Fund von Kames Capital setzt vor allem auf harte Währungen, Staatsanleihen und Investment-Grade-Ratings. Sie bilden den Kern der Strategie. Als aktive Anleger beschränkt sich das Fondsmanagement jedoch angesichts reicher Alphaquellen in anderen Bereichen nicht auf dieses Spektrum allein. Gemäss dem grundsätzlich konservativen Ansatz investiert der Fonds nur abseits der Benchmark-Vorgaben in Hochzinstitel, Lokalwährungsanleihen und Unternehmensanleihen –  wenn das Fondsmanagement von einer Anlage absolut überzeugt ist.

Ausfälle selten

Für die Performance kommt es entscheidend auf die Auswahl der richtigen Bonds für das Kernuniversum des Fonds an. Im Mittelpunkt steht die gezielte Auswahl von Ländern mit Aussicht auf eine nachhaltige Outperformance. Voraussetzung dafür sind solide oder sich aufhellende Fundamentaldaten, Erholung der Gewinne und Flexibilität, um Schocks im In- und Ausland zu widerstehen. Das  Fondsmanagement hält Ausschau nach Ländern mit soliden strukturellen Entwicklungen und glaubhaften Reformbemühungen, während es um Länder ohne klares Reformprogramm einen Bogen macht. Wie generell bei der Titelauswahl steht und fällt die  Outperformance nach wie vor mit der Vermeidung potenzieller Verlierer und der Positionierung auf die Gewinner.

Bei den externen Risiken gilt es sich gegen einen stärkeren US-Dollar abzusichern, der massive Auswirkungen auf Schwellenländer haben kann. Ein stärkerer US-Dollar setzt Länder unter Druck, die auf Dollar-Finanzierungen angewiesen sind. Und er wirft Fragen nach der Tragfähigkeit der Schulden in der betroffenen Region auf. Im investierten Investment-Grade-Universum sind Ausfälle dennoch selten: Das Problem bei Ländern von geringerer Bonität mit strukturell schwachen inländischen Kapitalmärkten ist wesentlich akuter. Venezuela geriet dieses Jahr wegen drohender Zahlungsausfälle in die Schlagzeilen. Und erst vor kurzem warnte der Öl-Gigant Petroleos de Venezuela SA vor einem Ausfallrisiko bei seinen Anleihen, wegen des schwachen Wirtschaftsumfelds und der Abwertung der einheimischen Währung.

IG-Anleihen sind zwar gegen Schwankungen in Schwellenländern nicht immun. Sie sind jedoch grundsätzlich deutlich besser dagegen gewappnet. Ein konservativer Schwellenländeransatz kann langfristig überdurchschnittliche Erträge liefern.

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Dawn Adams ist Fixed Income Investment Specialist bei Kames Capital, Edinburgh

 

 

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