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payoff Trading Desk

Luxus-Aktie: Ohne Wachstum kein Glanz

15.09.2016 3 Min.
  • Martin Raab

Auch wenn sich die Aussichten im wichtigen Exportland China zuletzt wieder aufgehellt haben, der Luxusgüterkonzern Richemont befindet sich weiterhin im Rückwärtsgang. Das trifft auch auf die Aktie zu. Mit einem Short lässt sich auf weitere Kursverluste wetten.

Mit einem Minus von mehr als einem Fünftel zählt die Richemont-Aktie zu den grössten Underperformern in diesem Jahr im SMI. Die schwache Kursentwicklung hat auch einen Grund: Der Luxusgüterkonzern hat in den vergangenen Quartalen die Wachstumsspur verlassen. Im Geschäftsjahr 2015/16 (31. März) legte der Umsatz zwar noch leicht zu, der operative Gewinn brach allerdings um 23 Prozent ein. Die Marge sackte um sieben Prozentpunkte auf 18,6 Prozent ab.

Dass teure Uhren und edler Schmuck immer mehr zum Ladenhüter werden, liegt einerseits an der unsicheren wirtschaftlichen Entwicklung der wichtigsten Exportnation China. Andererseits kommen nach den Anschlägen von Paris und Brüssel weniger Touristen zum Shoppen nach Europa. Und der negative Trend hält an. Im Zuge der Generalversammlung am 14. September veröffentlichte Richemont seine Zahlen für die ersten fünf Monate des neuen Geschäftsjahres. Der Umsatz sank im Berichtszeitraum um 14 Prozent. Damit beschleunigt sich die Abwärtsfahrt sogar. Im vierten Quartal 2015/16 betrug der Erlösrückgang«nur» sieben Prozent.

Weit und breit kein Wachstum

Mit den jüngsten Zahlen schnitt das Unternehmen schwächer ab als erwartet. Der Durchschnitt der Analysten hatte einen Umsatzrückgang von zwölf Prozent auf dem Plan. Aus regionaler Sicht machte vor allem Europa mit einem Minus von 18 Prozent eine schlechte Figur. Mit Blick auf die Produkte verkauften sich Uhren schlechter als Schmuck. Die Nachfrage nach Zeitmesser von Marken wie IWC, JaegerLeCoultre oder Piaget ging um 19 Prozent zurück, Schmuck verzeichnete ein Minus von 16 Prozent.

Auch wenn Richemont noch keine Gewinnzahlen nannte, lässt der Ausblick nichts Gutes ahnen. Aufgrund von Restrukturierungskosten sowie Produktrückkäufen geht das Unternehmen davon aus, dass das operative Ergebnis rund 45 Prozent tiefer ausfallen wird als noch im Jahr zuvor. Da hilft es auch wenig, dass sich zuletzt die Konjunkturaussichten in China verbesserten. So legten die Importe im August unerwartet um 1,5 Prozent zu. Im Juli gaben sie noch um 12,5 Prozent nach.

Aktie im Sinkflug

Mehr als drei Prozent verlor der SMI-Titel nach den jüngsten Nachrichten. Damit summieren sich die Verluste seit Jahresbeginn auf 20,3 Prozent. Als nächstes rückt das Vier-Jahres-Tief bei 53 Franken in den Fokus. Spekulative Anleger können mit Short Mini-Future MCFACV der Bank Vontobel weiter auf den negativen Trend setzen. Das Produkt verfügt über einen Hebel von 4,1. Der Knock-Out bei 68,62 Franken liegt 19,6 Prozent vom aktuellen Kurs entfernt.

Zinsen schöpfen aus einer Bodenbildung

Diejenigen, die glauben, dass die konjunkturellen Lichtblicke in China das Richemont-Geschäft stimulieren könnten und die Aktie damit allmählich ihren Boden findet, können mit dem Barrier Reverse Convertible SAGBJB von Julius Bär attraktive Zinsen kassieren. Der Coupon beläuft sich auf 6,75 Prozent p.a., die Maximalrendite sogar auf aktuell 7,6 Prozent p.a., da das Produkt unter Pari notiert. Die Barriere bei 40,35 Franken befindet sich 33 Prozent entfernt.

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