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payoff Trading Desk

Merck & Co.: Milliardenmarkt winkt

28.05.2020 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der US-Pharmakonzern forscht nun seit neuestem auch an einem Corona-Impfstoff. Die Strategie klingt schlüssig und könnte die Aktien anheizen.

Einer der grössten Kurstreiber an den Börsen sind derzeit Erfolge bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Corona-Virus. Anfang der Woche sorgten Fortschritte bei dem Pharmakonzern Novavax nicht nur für einen Kurssprung bei der Aktie, sondern die gute Nachricht zog auch gleich die ganze Wall Street mit nach oben. Auch die von der EU angestossene globale Impfstoff-Kampagne entwickelt sich positiv. Bei der weltweiten Spendenkampagne zur Finanzierung der Forschung nach Impfstoffen und Therapien gegen Covid-19 wurden mittlerweile EUR 9.5 Mrd. eingesammelt.

Zukäufe und Partnerschaften

Die lukrative Suche nach einem Mittel lockt auch immer mehr Gesundheitskonzerne an. Diese Woche ist nun auch Merck & Co. in den Wettbewerb eingestiegen. Dazu hat der US-Pharmariese den österreichischen Impfstoffhersteller Themis Bioscience übernommen. Der Themis-Impfstoff, der in Zusammenarbeit mit dem Institut Pasteur in Paris entwickelt wurde, basiert auf einem modifizierten Masernvirus, das Teile des SARS-CoV-2-Virus in den Körper abgibt, um die Lungenkrankheit zu verhindern. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Impfstoff «innerhalb von wenigen Wochen» an Freiwilligen getestet werden kann.

Darüber hinaus schloss das Unternehmen zwei wichtige Kooperationen. Zum einen mit der Internationalen Aids-Impfstoffinitiative IAVI. Der daraus entwickelte Impfstoff basiert auf der gleichen Technologie wie der Ebola-Impfstoff Ervebo von Merck, der kürzlich von der Europäischen Kommission und der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassen wurde. Voraussichtlich noch in diesem Jahr sollen erste Test am Menschen beginnen. Mit der US-Biotechschmiede Ridgeback Biotherapeutics forscht Merck wiederum an einem Medikament gegen Covid-19. Das Mittel soll die Vermehrung des Virus im Menschen verhindern. «Wenn das Medikament wirkt, könnten wir Milliarden von Dosen herstellen», erklärt Merck-Vorstandschef Kenneth Frazier.

Zurück in alte Höhen

Analystin Louise Chen von Cantor Fitzgerald stellt Merck bereits heute ein gutes Zeugnis aus. Sie erwartet, dass das Unternehmen «ein wichtiger Akteur in der COVID-19-Impfstoff- und Behandlungslandschaft» sei, und nannte den Ansatz, mehrere Strategien zu verfolgen, «ein gutes Mittel zur Risikodiversifizierung». Die neue Taktik von Merck könnte auch der Aktie, die bereits vor dem Corona-Crash einen Richtungswechsel nach unten einschlug, wieder mehr Leben einhauchen. Die im Februar eingesetzte Marktkorrektur sorgte bei dem Titel zwar noch mal für einen Abschlag, diesen konnte Merck aber bereits wieder aufholen. Aktuell bewegt sich das Dow Jones-Mitglied in einem Korridor zwischen USD 75 und 85, eingerahmt von horizontalen Supports und Widerständen.

Anlagelösungen

Der jüngste operative Vorstoss sorgt für Fantasie bei der Merck-Aktie. In den kommenden Wochen und Monate könnte es zu positiven Medikamenten-News kommen, was den Titel zurück in den Rekordbereich von USD 90 bringen sollte. Mit einem Direktinvestment lässt sich dieses Szenario spielen. Wer weniger Risiko eingehen möchte, kann auch einen Barrier Reverse Convertible in Erwägung ziehen. Interessant ist beispielsweise das Multi-Produkt KDNYDU von der UBS. Neben Merck & Co. sind auch noch die beiden US-Pharmagrössen J&J und Pfizer mit von der Partie. Bleiben die Barrieren in den kommenden 12 Monaten unversehrt, Worst Performer ist derzeit Pfizer mit einem Abstand von 28.6% auf die Schwelle, wirft der BRC eine Rendite von 16.5% ab.

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