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Mexico: Zinserhöhung um 50 Basispunkte – der Peso im Bann von Trump

25.11.2016 2 Min.
  • Edwin Gutierrez, Head of Emerging Markets Sovereign Debt

Der Mexikanische Peso ist arg unter die Räder geraten. Die Zinserhöhung der Banco de Mexico um 0,50% auf 5.25% verpuffte weitgehend – was vorhersehbar war.

Die Wahlnacht-Wogen vom nördlichen Nachbarn USA machten sich in Mexico rasch bemerkbar. Die Rhetorik des neuen Präsidenten Trump gegenüber allem was da von der südlichen Staatsgrenze in die USA «kroch», verschreckte nicht nur mexikanische Politiker sondern auch institutionelle Investoren und Hedge Fonds. So erlebte der mexikanische Peso seit den letzten zwei Wochen starke Verluste. In der Spitze bis zu rund ein Viertel seines Wertes gegenüber dem US-Dollar wurden wegrasiert. In dieser Situation wurde die Zentralbank letztlich zu einer Entscheidung gezwungen – allerdings hätte die Reaktion rascher und energischer sein können. Aber: Jede Reaktion aus Mexiko ist besser als keine.

Zu wenig, zu schwach

Doch dieser Zinsschritt wird nicht ausreichen. Der Peso ist der Hauptleidtragende des Post-Trump-Ausverkaufs bei den Emerging Markets-Währungen. Die Zentralbank hätte der Situation mit einer Zinserhöhung von mindestens 75 Basispunkten begegnen müssen. Das war eine ausgelassene Gelegenheit. Wir dürften nun noch aggressivere Ausverkäufe der Währung erleben. Zwar hat Trumps Schattenminister für Heimatschutz, Kris Kobach, die umstrittene Mauer zu Mexico nach wie vor Bestand, in welcher Praxisausgestaltung das ganze aber funktioniert, weiss bis dato keiner.

Im Zick-Zack mit Trump

Die Zeit wird zeigen, was die Zentralbank als nächstes tun wird. Die Märkte haben den ersten Schock des überraschenden Ausgangs der US-Wahl verdaut. Aber die weiteren Massnahmen der Banco de Mexico werden davon abhängen, wie sich der Peso in den kommenden Monaten verhält und wie sehr sich die Wahlrhetorik des gewählten US-Präsidenten Trump mit der tatsächlichen Politik deckt. Für Anleger gilt es wachsam zu bleiben.

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Edwin Gutierrez ist Head of Emerging Markets Sovereign Debt bei Aberdeen Asset Management.

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