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payoff Trading Desk

Munich Re: Ehrgeizige Wachstumsziele, hohe Dividendenrendite

22.03.2018 3 Min.
  • Martin Raab

Der weltgrösste Rückversicherer möchte die Gewinndelle des vergangenen Jahres schnell hinter sich lassen und hält zudem an seiner kontinuierlichen Ausschüttungspolitik fest – gute Voraussetzungen für weitere Kursgewinne bei der Munich Re-Aktie.

Der «Walking Man» gilt als das Wahrzeichen von Munich Re. Seit 1995 steht die 17 Meter hohe Skulptur des US-Künstlers Jonathan Borofsky vor einem Gebäude des weltgrössten Rückversicherers in der Münchner Leopoldstrasse. Möglicherweise hat die dynamische anmutende Figur das Management des DAX-Konzerns bei der Aufstellung der neuen Ergebnisziele inspiriert. Ungewöhnlich starke Belastungen durch Naturkatastrophen hatten den Gewinnmotor von Munich Re 2017 regelrecht abgewürgt. Unterm Strich verdiente das Unternehmen EUR 392 Mio. – nach knapp EUR 2.6 Mrd. im Jahr zuvor. In der laufenden Geschäftsperiode soll der Profit auf EUR 2.1 bis 2.5 Mrd. hochschnellen. Damit würde sich der Konzern knapp oberhalb der für 2017 ursprünglich ausgegebenen Zielsetzung bewegen. Für 2020 peilt das Management ein Konzernergebnis von EUR 2.8 Mrd. an. «Munich Re ist wieder auf Wachstumskurs», kommentiert CEO Joachim Wenning die Prognose.

Das Management setzt zum einen auf höhere Tarife in der Rückversicherung. Nach Angaben des Unternehmens sind die Preise bei der Januar-Erneuerung – insbesondere in den von Naturkatastrophen betroffenen Märkten – gestiegen. «Wir erwarten, dass sich dieser Trend in den vor uns liegenden Erneuerungsrunden fortsetzt», erklärt Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek. Darüber hinaus würde dem Swiss Re-Konkurrenten ein Zinsanstieg in die Hände spielen. Insbesondere in den USA, wo Munich Re stark engagiert ist, soll der Rückgang der laufenden Rendite dem Unternehmen zufolge 2018 zu einem Ende kommen. 

Ein weiteres Augenmerk des Managements liegt auf der Kostenseite. Über den Abbau von rund 900 Arbeitsplätzen möchte das Unternehmen EUR 200 Mio. einsparen. «Wir haben die Ambition, dass wir mit weniger Aufwand mehr Geschäft schreiben», erklärte Joachim Wenning an der Bilanzpressekonferenz in München. Keine Abstriche macht der CEO bei der Dividende. Trotz Gewinneinbruchs sollen die Aktionäre für 2017 eine stabile Ausschüttung in Höhe von EUR 8.60 je Anteilsschein erhalten. Damit hält die Serie der seit 1970 nicht mehr gekürzten Gewinnbeteiligung. Hinzu kommt ein weiteres Aktienrückkaufprogramm: Bis zu EUR 1 Mrd. macht der Konzern dafür locker.

Anlagekonklusion:

Die Kombination aus ehrgeizigen Wachstumszielen und einer Dividendenrendite von rund 4.5% kommt bei Investoren an. In den Tagen nach der Bilanzvorlage ist es der Munich Re-Aktie gelungen, nach oben aus einem kurzfristigen Abwärtskorridor auszubrechen. Gleichzeitig konnte sich der Large Cap deutlich von der 200-Tage-Linie absetzen. Einen Angriff auf das 52-Wochen-Hoch bei EUR 199 können Trader mit dem Call-Warrant MUVDJB ins Kalkül ziehen. Das von Julius Bär an der SIX gehandelte Papier partizipiert mit einem Hebel von aktuell 11.5 an steigenden Kursen. Dagegen reicht ein in etwa stabiler Verlauf des DAX-Titels, um mit dem Discount-Zertifikat Z17DXZ eine Rendite von 5.8 Prozent p.a. zu erzielen. Voraussetzung: Munich Re geht am 11. Februar 2019 auf oder über dem Cap von EUR 176.55 aus dem Handel.

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