«Trader’s Idea»: Nike – Aus der Puste

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  Christian Ingerl
  Redaktor

Dem ehemaligen Sprintstar an der Börse, Nike, geht schon seit einiger Zeit die Puste aus. In den vergangenen acht Monaten verlor der weltgrösste Sportartikelhersteller nahezu ein Drittel seiner Kapitalisierung. Ein Blick auf die Konkurrenz zeigt allerdings, dass es noch schlechter hätte laufen können. Das deutsche Duo Adidas und Puma büsste im gleichen Zeitraum rund 40% ein, der Schweizer Senkrechtstarter On Holding gab sogar noch ein paar Prozentpunkte mehr ab.

Rückläufige Geschäfte

Aktuell rückt bei Nike die psychologisch wichtige Marke von USD 100 in den Fokus. Bis auf USD 102.48 tauchte die Notierung bereits ab. Und die jüngsten Meldungen aus dem Unternehmen machen nicht viel Hoffnung auf eine schnelle Wende. Hartnäckige Lieferkettenprobleme und Corona-Lockdowns machen dem Konzern derzeit zu schaffen. So gab der Umsatz in den drei Monaten bis Ende Mai des Geschäftsjahres 2021/22 gegenüber dem Vorjahreswert um 0.9% auf USD 12.2 Mrd. nach. In China brachen die Verkäufe sogar um fast ein Fünftel ein. Beim Gewinn ging es um rund 5% auf USD 1.4 Mrd. zurück, das entspricht einem Ergebnis je Aktie von USD 0.90. Analysten hatten im Durchschnitt jedoch einen noch stärkeren Rückgang erwartet und nur USD 0.81 pro Aktie auf dem Zettel.

Vorsichtige Prognose

Die eigentlich positive Gewinnüberraschung wurde durch einen vorsichtigen Ausblick überschattet. Das Unternehmen erwartet, dass die Einnahmen im laufenden Quartal unverändert bis leicht steigen werden. Analysten hatten dagegen mit einem Anstieg von 5.1% gerechnet. „Die Guidance war etwas enttäuschend“, kommentierte Morningstar-Analyst David Swartz. Für das Gesamtjahr 2022/23 gibt sich Nike dagegen etwas zuversichtlicher und prognostiziert erneut ein Erlösplus im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Allerdings warnte der Konzern zugleich, dass die Bruttomargen in diesem Jahr aufgrund höherer Fracht- und Produktkosten sowie mehr Rabatten unter Druck stehen.

Psychologisch wichtige Marke

Die gemischten Nachrichten sorgten nachbörslich anfänglich für Kursgewinne. Doch bis zum Ende des Handels büsste die Nike-Aktie dann doch an Wert ein und beendete den Tag der Zahlenvorlage bei USD 107. Tags darauf tauchte der Titel weiter ab. Es sieht alles danach aus, als ob nun ein Test der 100er-Marke ansteht. Zwischen Ende 2019 und Juli 2020 stellte der dreistellige Kursbereich eine Hürde da, die dann im August 2020 nachhaltig überwunden werden konnte. Seither hat sich die Aktie nicht mehr auf diesem Terrain bewegt. Sollte es nun zu einem Test kommen, hat die ehemalige Barriere gute Chancen, in einen Support zu transformieren. Unterstützung bekommt die Notierung von einem neuen Geldregen. So wird das derzeit laufende Aktienrückkaufprogramm von über USD 15 Mrd. Dollar durch ein neues mit einem Volumen von USD 18 Mrd. ersetzt.

Anlagelösungen

Wer auf eine Konsolidierung im USD 100er-Bereich setzen möchte, kann mit dem Barrier Reverse Convertible RNKAAV eine prozentual zweistellige Rendite quasi im Dauerlauf erzielen. Um den Maximalertrag von 14.4% bis Mai 2023 zu erreichen, darf sich die Nike-Aktie weiterhin eine Pause gönnen. Entscheidend ist, dass der Sport-Titel die bei USD 73.34 fixierte Barriere unversehrt lässt. Das entspricht einem Risikopuffer von 33.6%. Wetten auf einen heftigen Durchbruch durch die skizierte Marke lassen sich dagegen mit dem Short-Mini Future MNKAIV umsetzen. Das Produkt verfügt über einen Hebel von 3.3, die Stoppschwelle befindet sich mehr als ein Fünftel entfernt. Für den Fall, dass die Nike-Aktie neue Kraft auf der psychologisch wichtigen Marke finden sollte, eignet sich das Long-Pendant MNKADV von der Bank Vontobel, das ebenfalls über einen beruhigenden Abstand zum Knock-out verfügt.