Nike: Den Sport-Riesen plagen arge Konditionsprobleme
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Martin Raab
Obwohl der weltgösste Sportartikelkonzern mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen erfüllen konnte, geriet die Nike-Aktie unter Druck. Trader setzen auf einen Ausbruch nach unten.
Auf den ersten Blick können sich die jüngsten Zahlen von Nike durchaus sehen lassen. Der weltgrösste Sportartikelkonzern landete beim Umsatz im Rahmen der Erwartungen, während der Gewinn weniger stark nachgab, als befürchtet. Und doch zeigt ein genauerer Blick in den Zwischenbericht, wie sehr der Rivale Adidas dem Branchenkrösus an dessen Heimatmarkt zu schaffen macht. Mit USD 2.4 Mrd. lagen die Nordamerika-Umsätze im ersten Quartal des Fiskaljahres 2018 (Juni bis August 2017) 3% unterhalb des Vorjahreswertes. Damit verbuchte Nike den ersten Rückgang seit zweieinhalb Jahren. Zum Vergleich: Adidas hatte für das zweite Quartal 2017 am wichtigsten Sportmarkt der Welt ein währungsbereinigtes Wachstum von mehr als einem Viertel eingefahren. Neben dem harten Konkurrenzkampf bremst Nike die Pleite von mehreren Sporthändlern aus. Hinzu kommt, dass der Trend, Schuhe und Klamotten mit dem bekannten «Swoosh»-Logo auch in der Freizeit oder im Büro zu tragen, nachlässt.
Trotz der Flaute auf dem Heimatmarkt meldete Nike beim Konzernumsatz für das erste Quartal eine stabile Entwicklung. Während das Unternehmen in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika ein Wachstum von 4% einfuhr, legten die Erlöse in der drittgrössten Verkaufsregion, China, sogar um 9% zu. Das Management setzt auf das internationale Geschäft, um die für das Gesamtjahr gesteckten Ziele zu erreichen. Beim Umsatz peilt CEO Mark Parker ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Derweil befürchtet er, dass die Erlöse in Nordamerika weiter schrumpfen könnten. Bereits im Juni hatte der Top-Manager Pläne vorgelegt, mit denen er den Branchenkrösus zurück in die Erfolgsspur führen möchte. Neben einem geplante Stellenabbau soll die Zahl der angebotenen Schuhmodelle sinken und gleichzeitig das Produktionstempo erhöht werden.
Gleichwohl nehmen an der Wall Street die Zweifel daran zu, dass diese Massnahmen schnell wirken. Eine Reihe von Analysehäusern reagierte mit der Reduzierung des Kursziels auf den Zwischenbericht. Gleichzeitig geriet das Dow Jones-Mitglied am Tag nach der Zahlenvorlage unter Druck und gab um knapp 2% nach. Nun könnte ein zentrales technisches Areal auf das Tableau kommen. Im Bereich von USD 49/50 zeigt das Chartbild von Nike eine horizontale Unterstützung. In den vergangenen Jahren drehte der US-Large Cap hier mehrmals nach oben.
Anlagekonklusion
Trader können mit dem Knock-Out Put Warrant (Valor: 38036541) darauf setzen, dass die Nike-Aktie nach unten ausbricht. Die UBS handelt das mit einem Hebel von aktuell 9.6 ausgestattete Short-Papier auf der OTC-Plattform Swiss DOTS. Derweil gab der Callable Barrier Reverse Convertible FABHJB am gestrigen Donnerstag sein Debüt an der SIX. Julius Bär garantiert den Haltern dieses Produkts einen Coupon von 6.00% p.a. Unter folgender Voraussetzung zahlt die Privatbank das USD 1’000 betragende Nominal in einem Jahr vollständig zurück: Nike fällt während der Laufzeit nicht auf oder unter die Barriere bei USD 36.70. Insofern setzen Anleger mit dieser Struktur darauf, dass der Sportartikelriese in den kommenden Monaten in etwa die Spur halten kann respektive den übergeordneten Seitwärtstrend verteidigt.