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Nike: Sportgigant lässt Formtief hinter sich

03.05.2018 3 Min.
  • Martin Raab

Der weltgrösste Sportartikelhersteller rechnet auf dem Heimatmarkt wieder mit steigenden Umsätzen – auch an der Börse setzt Nike zum Sprung nach oben an.

Am 13. Mai wird im ausverkauften Stade de Suisse Fussballgeschichte geschrieben. Anlässlich des Heimspiels gegen den FC Lugano wird der Meisterpokal der Raiffeisen Super League an die Young Boys Bern überreicht. Damit geht für den Traditionsclub eine lange Durststrecke zu Ende. Seit 1986 konnten die Young Boys die Saison nicht mehr an der Tabellenspitze beenden. Nicht nur bei Spielern, Funktionären und Fans ist die Freude über die Meisterschaft riesig. Auch in der Nike-Zentrale in der US-Kleinstadt Beaverton darf man sich die Hände reiben. Der Sportartikelkonzern ist seit drei Jahren offizieller Ausrüster der Young Boys Bern. Dagegen läuft Serienmeister FC Basel, die Rotblauen haben den Titel zuletzt achtmal nacheinander gewonnen, in Trikots von Adidas auf.

Weniger die neue Hackordnung im Schweizer Fussball als vielmehr die Geschäfte auf dem Heimatmarkt schoben den Aktienkurs von Nike in den vergangenen Monaten an. Im Oktober drehte der Dow Jones-Titel dynamisch nach oben und liess damit die Formschwäche der vergangenen beiden Jahre hinter sich. Investoren setzten darauf, dass der Branchenprimus in Nordamerika zur alten Stärke zurückfindet. In den ersten drei Quartalen des Fiskaljahres 2018 (per 31. Mai) waren die Umsätze in der wichtigsten Verkaufsregion jeweils geschrumpft. Zu schaffen machte Nike zum einen der Umstand, dass viele Amerikaner wieder zu Schuhen und Outfit von Adidas griffen. Gleichzeitig wirkte sich die Pleite von zwei Einzelhandelsketten negativ aus.

CEO Mark Parker gelobt Besserung. «Zum Ende des dritten Quartals sehen wir eine deutliche Trendwende in Nordamerika», sagte er bei der Vorlage des jüngsten Zwischenberichts. Bereits in der laufenden Dreimonatsperiode sollen sich die Umsätze in den USA und Kanada stabilisieren. Anschließend möchte Nike in die Wachstumsspur zurückkehren. Parker setzt zum einen auf den Absatzkanal Internet, wo das Unternehmen mit dem E-Commerce-Giganten Amazon.com kooperiert. Gleichzeitig macht Nike der Kundschaft den Kauf von Sportschuhen der legendären «Air»-Reihe mit innovativen Modellen schmackhaft. Damit stellt sich das Unternehmen direkt gegen das Adidas-Label „Boost“.

Beide Rivalen dürfen sich in den kommenden Wochen auf eine Art Sonderkonjunktur freuen. Die Fußball-Weltmeisterschaft wird den Verkauf von Trikots, Bällen und Schuhen kräftig anheizen. Nike rüstet bei dem Turnier in Russland (14. Juni bis 15. Juli) zehn Mannschaften aus. Dazu zählen neben Europameister Portugal auch die Mitfavoriten England, Frankreich und Brasilien. Adidas schickt zwei Teams mehr ins Rennen, darunter Titelverteidiger Deutschland.

Anlagekonklusion:

Sechs Wochen vor dem grossen Turnier klopft die Nike-Aktie am horizontalen Widerstand im Bereich von USD 70 an. Exakt USD 5 höher hat UBS beim Call-Warrant NKEUMU den Strike fixiert. Aktuell partizipiert das kurz vor Weihnachten auslaufende Papier mit einem Hebel von 8.3 an steigenden Kursen beim Sportartikelriesen. Dagegen zielt der Barrier Reverse Convertible RNKAHV auf einen mehr oder weniger stabilen Verlauf der Nike-Aktie ab. Solange der Basiswert nicht auf oder unter die Barriere bei USD 53.77 abtaucht, wirft das Vontobel-Produkt per Ende Februar 2019 eine Seitwärtsrendite von 7.31% ab.

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