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Novartis lässt die Muskeln spielen

19.07.2023 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Der Pharmakonzern konnte mit seinem Quartalsabschluss sowie seinem Ausblick positiv überraschen. Die Aktie feierte daraufhin ebenfalls einen charttechnischen Erfolg.

Für einen Paukenschlag sorgte der heimische Pharmakonzern Novartis zum Start in die Berichtssaison zum zweiten Quartal. Nachdem Richemont am Montag als erstes SMI-Mitglied seine Bücher offenlegte und mit seinen Zahlen die Erwartungen knapp verfehlte, legte Novartis gestern nach und hob mit seiner Bilanz die Stimmung auf dem Zürcher Parkett.

Besser als erwartet

Die Details: Dank neuer Arzneien steigerten die Basler von April bis Juni die Verkaufserlöse um 9% auf USD 13.6 Mrd. Für das Wachstum sorgte zum einen das Herzmedikament «Entresto» mit einem überraschend starken Umsatzplus von 37% auf USD 1.52 Mrd. «Kesimpta» gegen Multiple Sklerose übertraf mit einer Verdoppelung des Quartalsumsatzes auf USD 489 Mio. ebenso die Erwartungen wie auch «Pluvicto» gegen Prostatakrebs. Auf der Gewinnseite ging es noch schneller voran. Das bereinigte operative Ergebnis verbesserte sich um 17% auf USD 4.67 Mrd. Der Kerngewinn je Aktie in Höhe von USD 1.83 übertraf die Konsensprognose (USD 1.70) um mehr als 7%. Vontobel-Analyst Stefan Schneider zog ein positives Fazit: «Das zweite Quartal überzeugte mit einem starkem Umsatzwachstum und einer Margenausweitung.»

Höhere Ziele

Die starke Entwicklung im ersten Semester stimmt das Team um Vorstandschef Vasant Narasimhan zudem zuversichtlicher für den Rest des Jahres. So wird für 2023 nun mit einem Umsatzzuwachs in einem hohen einstelligen Prozentbetrag gerechnet, zuvor war von einem mittleren einstelligen Plus die Rede. Der bereinigte Betriebsgewinn wird sich nicht wie bisher erwartet in einem hohen einstelligen Betrag verbessern, sondern soll um einen niedrigen zweistelligen Prozentbetrag zulegen.

IPO in den Startlöchern

Damit sind die guten Nachrichten aber noch nicht zu Ende, Novartis hatte auch Neuigkeiten bezüglich der Tochter Sandoz im Gepäck. Der Vorstand bekräftigte seine Pläne für die Abspaltung der Generika-Sparte, die aktuell für knapp ein Fünftel der Konzernerlöse steht. Die Aktionäre werden am 15. September auf einer ausserordentlichen Generalversammlung über das Spin-off abstimmen, der Börsengang soll dann Anfang Oktober über die Bühne gehen. «Ich gehe davon aus, dass eine vollständige Abspaltung im besten Interesse unserer Aktionäre sein wird», konstatiert Finanzchef Harry Kirsch. Die Trennung dürfte sich in jedem Fall positiv auf die Novartis-Bilanz auswirken, schliesslich handelt es sich bei den Nachahmermedikamenten und Biosimilars um ein margenschwächeres Geschäft. Während Sandoz im zweiten Quartal eine operative Rendite von 8.9% erzielte, lag diese im Bereich «Innovative Medicines» bei stolzen 26.7%. Darüber hinaus sorgt das Unternehmen auch noch selbst für einen stabileren Kursverlauf. So wurde ein Aktienrückkaufprogramm von bis zu USD 15 Mrd. beschlossen, das bis Ende 2025 laufen wird.

Die Novartis-Aktie reagierte mit einem kleinen Kurssprung auf die neuesten Nachrichten. Damit scheint der Valor seine kurzfristige Schwäche wieder überwunden zu haben. Der jüngsten Konsolidierung, bei der das SMI-Schwergewicht zwischen der 100- und 200-Tage-Linie eingeklemmt war, folgte nun der Ausbruch über den längerfristigen gleitenden Durchschnitt. Damit hat die Ampel wieder auf grün umgeschaltet und aus charttechnischer Sicht liegt das nächste Ziel im Bereich von CHF 90/91, ehe dann das Jahreshoch bei CHF 93.95 ins Spiel kommt. Geht es nach dem Analystenkonsens, ist sogar noch oberhalb des alten Gipfels Platz. Das mittlere Kursziel beträgt CHF 97.86, was einem Potenzial von knapp einem Zehntel entspricht.

Anlagelösungen

Wer das positive Szenario teilt und dem Weg in Richtung dreistelligen Kursbereich noch mehr Tempo verleihen möchte, wählt den Mini Future Long MNOAVV von der Bank Vontobel. Der Hebel beträgt 5.7, der Knock-Out ist 17% vom aktuellen Kursniveau entfernt. Oberhalb des Stop Loss Levels bei CHF 75.45 befinden sich eine Reihe von charttechnischen Unterstützungszonen. Interessant erscheint uns für die konservativen Anlegernaturen zudem eine Seitwärtsspekulation bei Novartis. Der Mitte Juni emittierte Barrier Reverse Convertible SAUZJB von Julius Bär wäre dafür bestens geeignet. Das Papier mit einer Laufzeit bis September 2024 verspricht eine maximale Gewinnchance von 9.08%. Zudem ist das Produkt mit einem Risikopuffer von 18.3% ausgestattet.

Quelle: baha

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