Novartis: Pharmariese eröffnet Zahlenreigen
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Martin Raab
Kommende Woche präsentiert Novartis die Ergebnisse des zweiten Quartals. Vor dem mit Spannung erwarteten Zahlentermin hat das SMI-Schwergewicht Fahrt aufgenommen.
Wenn am Sonntag mit dem Final in Moskau die Fussball-Weltmeisterschaft zu Ende geht, bleibt für die Fans kaum Zeit zum Durchatmen. Bereits am 21. Juli startet die Raiffeisen Super League in die neue Spielzeit. Schlag auf Schlag geht es in den kommenden Wochen auch an der Börse. Hier steht die Berichtsaison an. In der Schweiz wartet bereits am kommenden Mittwoch ein erstes Highlight auf Investoren und Analysten. Dann präsentiert Novartis die Ergebnisse des 2. Quartals.
Vor dem Zahlentermin hat sich das Chartbild des Pharmatitels aufgehellt. Nach einer monatelangen Talfahrt konnte Novartis mit der geplanten Abspaltung von Alcon bei den Investoren punkten. Der Basler Konzern möchte die Augenheilsparte in der ersten Jahreshälfte 2019 ausgliedern und ihre Aktien sowohl in New York als auch an der Schweizer Börse kotieren. Gleichzeitig mit dem Spin-Off kündigte Novartis Ende Juni einen Aktienrückkauf von bis zu USD 5 Mrd. bekannt. Diese Massnahme soll bis Ende kommenden Jahres über die Bühne gehen. Zur Finanzierung greift das Unternehmen auf die Erlöse aus dem Verkauf des Anteils am Joint-Venture für rezeptfreie Medikamente an den Partner GlaxoSmithKline zurück. Den Grossteil der Einnahmen aus diesem USD 13 Mrd. schweren Deal nutzen die Basler, um die USD 8.7 Mrd. schwere Übernahmen der US-Gentherapiefirma AveXis zu finanzieren.
Akquisition, Abspaltung, Verkauf: Der am 1. Februar angetretene CEO Vas Narasimhan hat gleich zu Beginn seiner Amtszeit kräftig angepackt. «Wir sind auf einer Reise, Novartis als einen führenden Arzneimittelhersteller auszurichten», bringt der Konzernchef seine Strategie auf den Punkt. Am 18. Juli wird sich zeigen, ob und inwieweit das Unternehmen unter der Ägide des Harvard-Absolventen operative Fortschritte erzielen konnte. Im ersten Quartal hatte Novartis zwar einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Allerdings stiess den Märkten die Entwicklung beim Schuppenflechtepräparat Cosentyx sauer auf. Der Wachstumstreiber verfehlte die Erwartungen.
David Evans, Analyst bei Kepler Cheuvreux, rechnet damit, dass Novartis mit starken Cosentyx-Umsätzen für das zweite Quartal die Sorgen zerstreuen kann. Seiner Ansicht nach wird Narasimhan in der kommenden Woche zudem die Prognose bestätigen. Der CEO peilt für 2018 beim Konzernumsatz zu konstanten Wechselkursen eine Steigerung im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich an. Das operative Kernergebnis soll um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz wachsen.
Anlagekonklusion:
Für Trader, die das Analystenszenario für plausibel halten, bietet sich mit Blick auf die Zahlenvorlage eine Long-Spekulation an. Zu den umsatzstärksten, auf Novartis basierenden Hebelpapieren zählte an den vergangenen Tagen der Call-Warrant NOVUGU. Mit einem Strike bei CHF 80.00 bewegt sich der kurz vor Weihnachten fällige UBS-Schein an der Schwelle zum Geld.