Novartis: Schlussspurt sprengt Barrieren

• Martin Raab
  

Im SMI-Performanceranking für 2016 macht die Novartis-Aktie keine gute Figur. Mit einem Minus von 15% steht der Titel an viertletzter Stelle des heimischen Leitindex. Nur noch Branchenkollege Roche sowie die beiden Finanz-Valoren UBS und Credit Suisse schnitten schlechter ab.

Im Dezember startete Novartis aber einen Richtungswechsel. Zuerst war dieser begünstigt von einem generellen Aufschwung an den internationalen Finanzmärkten. Hinzu kamen aber noch positive Meldungen aus der Konzernzentrale in Basel. Zum einen bezogen sich diese auf Medikamentenerfolge. So genehmigte die EU eine neue Indikation für das Augenmittel Lucentis. Zum anderen kaufte Novartis unerwartet zu. Der Pharmakonzern übernahm die britische Firma Ziarco und verstärkt damit sein Portfolio mit Medikamenten zur Behandlung  von Hauterkrankungen. Ziarcos Wirkstoff ZPL389 gegen Ekzeme befindet sich gerade in der Machbarkeitsstudie. Erste Ergebnisse zeigen, dass der Produktkandidat zu einer signifikanten Verbesserung der Erkrankung führt.

Dies war allerdings nicht alles, Novartis schlug wenige Tage später erneut zu. Übernommen wurde das in Privatbesitz stehende US-Unternehmen Encore Vision. Die Gesellschaft mit Sitz in Texas ist auf die Entwicklung einer neuen Behandlungsmethode für Sehbeschwerden im Alter spezialisiert. Mit diesem Deal möchte Novartis seine schwächelnde Augenheilsparte stärken.

Kurzfristig auf Outperformance-Kurs

Bis dato bescherten die Nachrichten der Novartis-Aktie einen Zuwachs von 5.1% im Dezember. Damit ist der Titel schneller unterwegs als der Gesamtmarkt. Der SMI bringt es im Vergleich «nur» auf ein Plus von 4.6%. Dem Schwergewicht gelang mit der jüngsten Aufwärtsbewegung nicht nur eine Outpeformance, sondern auch noch mehrere charttechnische Erfolge. Der Kurs passierte die 100-Tage-Linie bei CHF 74 von unten nach oben. In diesem Bereich befindet sich zudem ein horizontaler Widerstand, der durch den Vorstoss ebenfalls geknackt wurde. Das nächste Kursziel liegt nun bei CHF 76. Hier lässt sich ebenfalls eine doppelte Hürde aus 200-Tage-Linie sowie eine horizontale Barriere ausmachen.

Mit Hebel oder Teilschutz weiter aufwärts

Dieses technische Kurspotenzial von rund 3% können Trader mit dem Long Mini Future MNOAFV von der Bank Vontobel hebeln. Das Produkt verfügt über einen Multiplikator von 7.9. Folglich können aus einem 3-prozentigen Anstieg der Aktie schnell ein Gewinn von rund einem Fünftel für den Mini Future werden. Vorsicht: Das Derivat ist nur etwas für erfahrene Anleger, der Knock-out ist nur 8% vom aktuellen Kursniveau entfernt.

Anleger können aber auch längerfristig und zugleich weniger risikoreich an einem Comeback der Novartis-Aktie profitieren. Möglich macht dies das Bonus-Zertifikat PNOVBU der UBS. Die aktuell in Aussicht gestellte Bonus-Rendite von 2.5% bis zum Laufzeitende im März 2019 ist dabei nicht der vorrangige Kaufgrund. Vielmehr ist es der hohe Risikopuffer von 39.0% und die unlimitierte 1:1-Partizipation an steigenden Notierungen. So lässt sich mit dem Zertifikat teilgeschützt auf eine positive Entwicklung des SMI-Mitglieds setzen.