NVIDIA – wann zündet die zweite Stufe?
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Dieter Haas
NVIDIA, das auf Grafikchips für PCs und Spielkonsolen und künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen verfügt über hervorragende langfristige Perspektiven. Nach der jüngsten Konsolidierung ist die Aktie bereit zu neuen Avancen.
NVIDIA hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten immer wieder neu erfunden. Ihre Erfindung des Grafikprozessors im Jahr 1999 war die Initialzündung für das Wachstum des Marktes für PC-Spiele. Computergrafik wurde damit neu definiert und Parallel-Computing revolutioniert. In der jüngeren Vergangenheit war grafikprozessorgestütztes Deep Learning die Initialzündung der modernen KI (Künstliche Intelligenz) – und damit einer neuen Computing-Ära. NVIDIA ist eine «Lernmaschine», die sich ständig weiterentwickelt, indem sie sich neuer Herausforderungen annimmt –äusserst komplexer Probleme, die nur wir bewältigen können, und deren Lösung weitreichende Auswirkungen weltweit hat. «NVIDIA is not just accelerating AI (artificial intelligence) it aims to reshape computing» (Forbes).
Die Aktie hat sich 2016 verdreifacht und die Fundamentaldaten sind ausgezeichnet. Nach einem Umsatz von USD 6.9 Mrd. im 2016 wird heuer ein solcher von knapp USD 8 Mrd. erwartet. Neben dem Kerngeschäft, dem stetig wachsenden Markt für Videospiele ist das kalifornische Unternehmen nach wie vor der weltweit grösste Anbieter von Grafikprozessoren. Für Phantasie sorgen dürfte inskünftig vor allem das Thema künstliche Intelligenz. Hier ist NVIDIA bspw. im Bereich autonomer Fahrzeuge im Vergleich zu seinen wichtigsten Konkurrenten Intel und AMD sehr gut aufgestellt. Dank Partnerschaften mit Konzernen wie Audi, Bosch, Amazon und Google ist NVIDIA zudem bestens vernetzt.
Am 9.Mai veröffentlicht der Konzern seine Zahlen für das erste Quartal (Februar-April) des neuen Geschäftsjahres. Finden die Investoren kein Haar in der Suppe, dürfte der Aktienkurs von NVIDIA seine Erfolgsgeschichte fortsetzen.
Anlagekonklusion:
Die Aktie ist ein Muss für technologie-affine Anleger. Nach dem überragenden Jahr 2016, als NVIDIA die beste Performance unter den Werten des S&P-500-Index an den Tag legte, kam die Konsolidierung der letzten Monaten nicht unerwartet. Inzwischen scheint die Avance des Vorjahres hinlänglich verdaut und sollte das Papier demnächst die zweite Raketenstufe zünden.
Erstaunlich mager ist das Angebot bei den Renditeoptimierungsprodukten. Es finden sich derzeit nur zwei Angebote der Bank Bär, die jedoch demnächst auslaufen.
Ganz anders das Bild bei den Hebelprodukten. Hier ist die Auswahl vielfältig. Bei den Call-Warrants ist der bis 21.12.18 laufende Call der UBS 36125194 unser Favorit. Er liegt ums Geld (Strike 105.00) und seine implizite Volatilität im Quervergleich im Rahmen. Wer es knackiger mag, der findet unter den Knock-out-Warrants das Passende. Trotz der guten Langfrist-Perspektiven sollte man nicht zu gierig sein. Ein vernünftiges Chancen-Risiko-Verhältnis weisen die ebenfalls von der UBS emittierten ONVDAU oder 36414413 auf.
Quelle: Bloomberg