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Obligationen-ETFs gewinnen an Popularität

05.10.2017 7 Min.
  • Karin Russell-Wiederkehr, Head of Amundi ETF, Indexing & Smart Beta Sales

2016 war das erste Jahr, in dem die Zuflüsse in Bond-ETFs in Europa vor denen in Aktien-ETFs lagen. 2017 haben sich die Verhältnisse zwar wieder „normalisiert“ und Aktien-ETFs liegen bei den Flows vorn.

Dennoch haben Bond-ETFs noch immer eine starke Stellung. In den ersten acht Monaten dieses Jahres sammelten sie rund 22 Milliarden Euro[1] ein und werden heute von annähernd zwei Dritteln der ETF-Investoren genutzt. Vor zehn Jahren waren es erst 7 Prozent2. Gleichzeitig stiegen die in europäischen Bond-ETFs investierten Mittel während der letzten vier Jahre auf 27 Prozent.3

Mit ETFs effizient und günstig im Obligationenmarkt investieren
Viele Anleger würden Obligationen gerne genau wie Aktien individuell handeln. Während sich Aktienstrategien einfach über die Börse umsetzen lassen, ist dies für Bonds, die meist OTC (over the counter) gehandelt werden, schwieriger. Eine weitere Herausforderung bei Obligationen-Investments ist die hohe Komplexität der Papiere. Je nachdem, welchen Bond mit welcher Duration oder welchem Kredit-Niveau man aus dem breiten Angebot auswählt, hat dies weitreichende Auswirkungen auf die Rendite. Zu beachten ist ausserdem die Liquidität des jeweiligen Papiers. Die Wahl der liquidesten auf dem OTC-Markt verfügbaren Obligation kann nämlich erhebliche Transaktionskoten nach sich ziehen. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, bestehende Hürden zu überwinden. Anleger können sich mit Bond-ETFs breit diversifiziert, liquide und effizient engagieren. Der Handel ist dabei so einfach wie der einer Aktie. Das Handelsvolumen von Obligationen-ETFs ist heute zudem so gross, dass Investoren volle Transparenz zu Kursen und Transaktionskosten haben.

Feinsteuerung der Fixed-Income-Allokation mit ETFs
In den letzten Jahren haben sich Bond-ETFs an neue Marktgegebenheiten, wie das Niedrigzinsumfeld und die zu erwartende Zinswende, angepasst. Aber auch die Bedürfnisse von Investoren hinsichtlich Rendite, Diversifikation und Risikosteuerung sind stärker in den Fokus gerückt. Das breite Fixed-Income-ETF-Angebot, das Anlegern heute zur Verfügung steht, erlaubt es, passgenau Lösungen für die individuellen Bedürfnisse zu finden. Im Fokus steht dabei oft der Wunsch, sich mit Blick auf das Zinsumfeld in den USA und Europa zu positionieren, Renditechancen zu nutzen und die Kosten im Griff zu behalten. Zudem möchten viele Anleger ihr Bond-Exposure diversifizieren, Klumpenrisiken vermeiden und die Liquidität im Blick behalten.

Im Folgenden beschreiben wir drei Strategien, die diesen Bedürfnissen gerecht werden.

Maximierung der Rendite mit BBB-ETFs
Ein ETF auf einen BBB-Corporate-Bond-Index bietet im aktuellen Marktumfeld ein attraktives Risiko-Rendite-Profil4. Mit einem solchen ETF können Anleger nämlich fokussiert auf das Marktsegment mit den höchstmöglichen Renditen im Investment-Grade-Bereich setzen. Bei einer Zinswenden besteht jedoch das Risiko, dass diese Titel ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Um die Zinssensitivität zu reduzieren, ist eine niedrige Duration daher das Gebot der Stunde. USD-denominierte BBB-Unternehmensanleihen mit Laufzeiten von einem bis fünf Jahren können beispielsweise drei Zinsschritte in Höhe von 0,25 % in den nächsten zwölf Monaten abfedern, ohne dass die Rendite negativ beeinflusst wird5. Man kann also das Durationsrisiko gezielt limitieren, wenn einen entsprechenden ETF mit Papieren dieses Laufzeitsegments wählt.

Mit USD-denominierten Floating-Rate-Note-ETFs auf höhere US-Renditen setzen
Für Anleger, die weitere Zinsschritte in den USA erwarten, sind Floating-Rate-Note-ETFs ebenfalls interessant. Die Renditen dieser variabel verzinslichen Papiere entwickeln sich parallel zu den Referenzzinsen der Zentralbanken und haben eine sehr geringe modifizierte Duration. Das heisst, die Kurse gehen bei Zinssteigerungen nicht in die Knie. Währungsgesicherte Floating-Rate-Note-ETFs erlauben es Anlegern ausserhalb der USA zudem, von höheren US-Zinsen zu profitieren und gleichzeitig Währungsschwankungen zu minimieren. Da der Zinsunterschied zwischen den USA und Europa signifikant ist, erhalten Anleger trotz der Kosten für die Währungsabsicherung im Vergleich zu einem ähnlichen europäischen Investment eine bessere Rendite auf Eurobasis. Die Absicherung von Währungsrisiken kann für Anleger in der Tat ein zähes Unterfangen sein. Während US-Floating-Rate-Notes derzeit zu 2.3 Prozent6 rentieren, können die Währungsmärkte in einer Woche um denselben Prozentsatz schwanken und die Jahresrendite in einem Schlag zunichtemachen. Wer einen längeren Anlagehorizont hat, kann unter Umständen mit einem Produkt ohne Währungs-Hedge besser fahren. Wenn der Zinsanstieg in den USA schneller als in Europa erfolgt, sollte sich der US-Dollar gegenüber dem Euro verteuern, was zu einer besseren Gesamtrendite führen kann.

Klumpenrisiken durch ein Engagement in einem breiten Bond-Index begegnen
Anleger, die ihr Portfolio mit Blick auf die enthaltenen Holdings diversifizieren möchten, sollten einen Blick auf Global-Aggregate-Indizes, wie den Bloomberg Barclays Global Aggregate 500M Index, werfen. Dieser umfasst rund 14‘000 Anleihen und bietet ein sehr liquides und über Länder, Branchen, Währungen und Emittenten gestreutes Bond-Exposure im Investment-Grade-Bereich. Im Vergleich zu konzentrierteren Indizes erlaubt ein solches Investment eine deutlich breite Diversifikation. Dank der breiten geografischen Ausrichtung kann ein Global-Aggregate-Index zudem den Einfluss von Zinserhöhungen abfedern und bei einer akzeptablen Duration Renditechancen nutzen. Das kosteneffiziente Management eines Portfolio, das eine derart hohe Anzahl von Papieren der unterschiedlichsten Emittenten aus zahlreichen Ländern und in den verschiedensten Währungen umfasst, stellt für die meisten Asset Manager eine erhebliche Herausforderung dar. Mit einem entsprechenden ETF können Investoren sich kostengünstig und in nur einen Transaktion in diesem breiten Bond-Universum engagieren. Bei einem ETF auf einen derart breit diversifizierten Index sollten Investoren jedoch unbedingt auf eine gute Sampling-Methode achten. Die Replikationsqualität bestimmt massgeblich die Qualität eines ETFs sowie die damit verbundenen Kosten und Risiken. Investoren sind also gut beraten, auf Kennahlen, wie die Minimierung des Tracking-Errors und der Tracking Difference zu achten.

Die folgende Tabelle enthält drei Investment-Grade-Indizes, deren Renditen sowie die Kredit- und Zinsänderungsrisiken.


Fazit:

Dank der dynamischen Entwicklung des europäischen ETF-Markts sowie dem breiten Angebot an günstigen und einfach handelsbaren Bond-ETFs, können sich Anleger heute wesentlich leichter im Obligationen-Markt engagieren. So ist es möglich, für annähernd jedes Anlegerbedürfnis ein passendes Produkt zu finden. Zudem können Anleger die Feinsteuerung zwischen Staats- und Unternehmensanleihen, Floating Rate Notes oder dem breiten Aggregate-Segment wann immer dies möglich sein sollte, schnell und einfach vornehmen.

 

 

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Stand der Information: Juli 2017

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1Bloomberg/Amundi ETF per 31.08.2017
2Quelle: 10. EDHEC European ETF und Smart Beta Survey, veröffentlicht im Juni 2017
3Quelle: Deutsche Bank ETF Report per August 2017
4Weitere Informationen zu Indexmethoden können im Fondsprospekt oder unter www.indices.barclays
5Quelle: Bloomberg/Amundi ETF, Indexing & Smart Beta, per 31.05.2017
6Quelle: Market, per 31.08.2017

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