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payoff Trading Desk

OHB: «The sky is no limit»

06.03.2020 3 Min.
  • Christian Ingerl

Der Satellitenbauer stellt einen ambitionierten Fünf-Jahres-Plan vor. Der jüngste Kursrutsch könnte daher eine gute Einstiegsgelegenheit bieten.

Nur noch wenige Tage dann wird der Raumfahrtkonzern OHB am 18. März seine Jahreszahlen für 2019 vorlegen. Negative Überraschungen sind allerdings nicht zu befürchten, CEO Marco Fuchs liess die Katze bereits aus dem Sack – vor allem was den Ausblick angeht. Nach einem prognostizierten Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von EUR 50 Mio. für das vergangene Jahr, soll der Wert in 2020 auf EUR 40 Mio. sinken.

Der Übergangsphase…

Doch keine Panik, das «Problem» ist bekannt. Der Satellitenbauer, der weltweit mehr als 2’700 Mitarbeiter beschäftigt, leidet unter dem Übergang des Raketenprogramms Ariane 5 auf Ariane 6. Daher dürfte die Ergebnisdelle nur von kurzer Dauer sein. Das zeigt auch in der jüngst vorgestellten Fünf-Jahres-Strategie. «Die Branche steht vor einer spannenden Wachstumsphase mit deutlichen Kennzeichen, dass sich der Boom in eine reife Industrie entwickelt», sagte Vorstandschef Fuchs auf dem jüngsten Kapitalmarkttag.

…folgt ein Wachstumskurs

Im Detail sieht der Plan folgendermassen aus: Die Erlöse sollen bis 2025 auf EUR 1.5 Mrd. zulegen, die Ebit-Marge bis dahin auf ein Niveau von stolzen 8% steigen. Zum Vergleich: Für 2020 wird ein Umsatz von EUR 1.1 Mrd. bei einer operativen Rendite von 3.6% erwartet. Erreichen möchte OHB seine ambitionierten Ziele unter anderem mit dem Ausbau des Satellitensystemgeschäfts sowie einem breiteren Angebot an Informationen und Anwendungen, die auf raumfahrtbasierten Daten basieren. «Ich bin überzeugt, dass ‚Shaping the future’ die Basis für unseren weiteren Geschäftserfolg legen wird, der sich sowohl in qualitativem als auch in quantitativem Wachstum niederschlagen wird», so Fuchs. Insgesamt setzt OHB in Zukunft auf drei Unternehmenssparten: Space Systems, Aerospace und Digital.  

Starke Unterstützung

Die OHB-Aktie befand sich zwischen März 2018 und Oktober 2019 in einer ausgeprägten Seitwärtsphase. Diese konnte der Mid Cap im vierten Quartal des vergangenen Jahres nach oben hin auflösen. Dabei schaffte es der Kurs sogar bis knapp an das Allzeithoch aus Anfang 2018 bei EUR 49.75 heran. Im Zuge der jüngsten Marktkorrektur setzte der Titel aber wieder deutlich zurück. Seit Silvester büsste der Konzern mehr als ein Fünftel seiner Marktkapitalisierung ein. Im Bereich von EUR 35 scheint der Kurs aber einen Boden zu finden. Dabei handelt es sich um die obere Begrenzung des skizzierten Seitwärtskorridors. Zudem verläuft hier die 200-Tage-Linie, die der Aktie einen zusätzlichen Halt geben kann.

Anlagefazit

Für Hebelprodukte könnte es in der aktuellen Phase noch zu früh sein, zu unsicher sind die Marktaussichten angesichts der Coronavirus-Krise. Für mittelfristig orientierte Anleger könnte es allerdings Sinn machen, nach dem Kurssturz eine erste Position in der OHB-Aktie aufzubauen. Denn aus fundamentaler Sicht steht einer Rückkehr in den EUR 40er-Bereich nichts im Weg.

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