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Oracle: Profite aus der Datenwolke

11.09.2024 4 Min.
  • Christian Ingerl
    Redaktor

Mit Argusaugen verfolgen Investoren das Cloud-Geschäft von Oracle. Dabei kann der US-Konzern inzwischen gänzlich überzeugen. Charttechnisch ist die Aktie ebenfalls aussichtsreich.

Über lange Strecken hinweg hatte die Aktie von Oracle in den zurückliegenden 12 Monaten das Nachsehen gegenüber vielen anderen Tech-Titeln. Während der Nasdaq 100 zwischen September 2023 und Mai 2024 um ein Viertel zulegte, schaffte Oracle nur ein kleines Plus von 7%. Doch dann drehte der Softwareriese den Spiess um. Seit Anfang Juni haussierte die Aktie und schaffte ein Plus von einem Viertel, der Technologieindex drehte derweil nur eine Nullrunde. Zwar folgte dem Rekordhoch am 15. Juni bei USD 146.59 eine kleine Korrektur, diese hat sich aber nun mit einem Schlag aufgelöst.

Wachstumskurve wird steiler

Unterstützung bekommt die Aktie von den aktuellen Geschäftszahlen. So übertraf das in Texas ansässige Unternehmen mit seinen Ergebnissen zum ersten Quartal 2024/25 (31. Mai) die Erwartungen. Die Erlöse legten währungsbereinigt um 8% auf USD 13.3 Mrd. zu, Analysten hatten nur USD 13.23 Mrd. auf dem Zettel. Der bereinigte operative Gewinn erhöhte sich überproportional um 14% auf USD 4 Mrd., woraus ein Überschuss von USD 1.39 je Aktie resultierte. Das waren nicht nur 17% mehr als im Vorjahreszeitraum, der Wert lag darüber hinaus auch deutlich über den Schätzungen von USD 1.32 pro Anteilsschein.

Wachstumstreiber war das lange Zeit vernachlässigte Cloud-Geschäft. In dieser Sparte legten die Umsätze zum Jahresauftakt um satte 21% auf USD 5.6 Mrd. zu. Damit entfallen bereits 43% der Erlöse auf den Zukunftsbereich, vor einem Jahr waren es erst 37%. Positiv kommt hinzu, dass sich in dem Segment auch die Steigerungsraten zum Vorquartal beschleunigten (siehe Grafik). «Da die Cloud-Sparte zum grössten Geschäftsbereich avanciert ist, beschleunigen sich der Anstieg sowohl unseres Betriebsergebnisses als auch des Reingewinns», freute sich Oracle-Chefin Safra Catz.

Positive Aussichten

Dank prall gefüllter Auftragsbücher soll sich dieser Trend in den kommenden Quartalen fortsetzen. Unter anderem nutzt der Microsoft-Partner OpenAI die Rechenzentren von Oracle für das Training seiner KI ChatGPT. Anlässlich der Geschäftszahlen gab das Unternehmen eine weitere aussichtsreiche Kooperation mit dem weltgrössten Cloud-Anbieter Amazon Web Services (AWS) bekannt. Die Zusammenarbeit sieht eine Vereinigung der Rechenzentren beider Firmen vor. Zudem können Kunden Oracle-Datenbanken künftig auch über AWS-Server nutzen. Mit der Partnerschaft «erweitert Oracle seine grossen Datenbankmöglichkeiten über Microsoft Azure, Google Cloud und AWS, indem es Kunden die Verbindung von Daten über Clouds und Anwendungen hinweg erleichtert – und neue Umsatzmöglichkeiten schafft», kommentierte Rebecca Wettemann, CEO des Forschungsunternehmens Valoir, die News aus dem Unternehmen.

Angesichts des florierenden Geschäfts mit der Datenwolke blickt Oracle auch voller Zuversicht nach vorne. Für das zweite Quartal erwartet der Konzern einen Umsatzanstieg zwischen 8% und 10%, wobei der Mittelwert über der Marktschätzung von 8.72% liegt. Kein Wunder also, dass die Analystenzunft voller Lob ist. So ist beispielsweise für die Experten von Piper Sandler die Stärke von Oracle in mehreren Dimensionen, darunter Multi-Cloud-Partner, Cloud-Datenbank und die Dynamik von Oracle Cloud Infrastructure, besonders ermutigend. Sie raten mit einem Kursziel von USD 175 zum Kauf. Evercore ISI weist darauf hin, dass die Beziehung zu Amazon Web Services zeigt, dass die Kundenbindung des Unternehmens weiterhin stark ist und möglicherweise dazu beitragen könnte, dass mehr lokale Workloads schneller in die Cloud überführt werden.

Anlagelösungen

Die Oracle-Aktie ist im Zuge der Zahlenpräsentation auf ein neues Allzeithoch ausgebrochen. Für den Fall, dass der Titel seine positive Dynamik weiter fortsetzen sollte, sind risikobereite Anleger mit einem Hebelpapier gut beraten. Für eine kurzfristige Spekulation eignet sich bestens das Long Faktor-Zertifikat (ISIN: DE000SQ8RPH9) der Société Générale. Das Produkt verfügt über einen konstanten Multiplikator von 6. Wer einen nachhaltigen Aufwärtstrend spielen möchte, kann den Mini Future long (ISIN: CH1375879603) von BNP Paribas ins Auge fassen. Dieser hebelt die Kursbewegungen von Oracle um den Faktor 4.4. Der Stop loss befindet sich bei USD 130.62 und damit gut 16% vom aktuellen Kursniveau entfernt. Beide Produkte sind auf Swiss DOTS kotiert.

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