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payoff Trading Desk

Partners Group: Dynamischer Ausbruchversuch

01.09.2023 5 Min.
  • Serge Nussbaumer
    Chefredaktor

Die Aktie des Finanzinvestors befindet sich seit längerem in einem breit angelegten Seitwärtskorridor. Mit Vorlage der Halbjahresbilanz kommt nun aber ordentlich Schwung in das SMI-Mitglied. Der perfekte Zeitpunkt also für eine gehebelte Spekulation. Auf dem führendem OTC-Marktplatz für Hebelpapiere Swiss DOTS finden mutige Anleger attraktive Lösungen.

Der Aktienkurs von Partners Group liess lange Zeit einen wirklichen Trend vermissen. Der SMI-Titel versuchte vor gut einem Jahr von Mitte August bis Mitte November mehrere Male den Bereich von CHF 1’000 zu knacken, scheiterte aber an der vierstelligen Marke. Dadurch hat sich eine Widerstandszone gebildet, deren Oberkante bei CHF 1’059 liegt, dem höchsten Punkt auf Jahressicht. Das ist aber erst der eine «Deckel», in den Folgemonaten bildete sich noch ein zweiter und auch sehr breiter Widerstandsbereich heraus. Dieser verläuft zwischen CHF 840 und 940. Der Kurs klopft mal oben, mal unten an und dreht dann wieder in die Gegenrichtung – mit Ausnahme von einzelnen kurzen Ausreissern.

Aktuell haben die Bullen wieder das Zepter übernommen und den Schlingerkurs der Aktie kurzfristig beendet. Der Kurs schoss an nur einem Tag um mehr als ein Zehntel nach oben und überwand dabei einige horizontale Barrieren innerhalb des oben beschriebenen breit angelegten Seitwärtskorridors. Aufgrund dieses dynamischen Vorstosses erreichte der Bluechip sogar an der oberen Begrenzung der Widerstandszone. Nun wird sich zeigen, ob sich die Optimisten dieses Mal endgültig gegen die Bären durchsetzen können. Unterstützung bekommen die Frohnaturen noch von den gleitenden Durchschnitten. Sowohl die 100- als auch die 200-Tage-Linie wurden überwunden und drehen nun im Einklang nach oben.

Wachstumsbeschleunigung

Hilfe bekommt der heimische Bluechip von operativer Seite, denn Auslöser dieser kurzfristigen Rallye waren die Halbjahreszahlen. Oder genauer ausgedrückt: der Ausblick auf das zweite Semester. Während bei dem Finanzinvestor zwischen Januar und Juni das Neugeld von USD 13.1 Mrd. im Vorjahr auf USD 8.0 Mrd. sank, soll es im Rest des Jahres zu einer deutlichen Wachstumsbeschleunigung kommen. Partners-Group-Managerin Sarah Brewer malt ein hoffnungsvolles Bild: «In den letzten zwei Monaten haben wir festgestellt, dass sich institutionelle Anleger wieder auf Investitionen in private Märkte konzentrieren, und wir gehen davon aus, dass sich dieser Trend im zweiten Halbjahr fortsetzen wird». Im Gesamtjahr 2023 sollen insgesamt USD 17 bis 22 Mrd. bei den Kunden eingesammelt werden, um ihnen grösstenteils massgeschneiderte Anlagelösungen anbieten zu können.

Zurück zu alten Stärken

Das verwaltete Vermögen zur Jahresmitte legte auf USD 141.7 Mrd. und damit um 9% zu. Das liegt zwar noch deutlich unter der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate der vergangenen fünf Jahre in Höhe von 13%, aber über den von der Zürcher Kantonalbank geschätzten USD 140 Mrd. Zudem möchte der globale Manager von Privatmarktanlagen auch wieder zu alter Stärke zurückfinden. Mittelfristig geht der Vorstand davon aus, dass die mehr als 1’800 Mitarbeitenden in insgesamt 20 Niederlassungen auf der ganzen Welt die verwalteten Vermögen um durchschnittlich 10% bis 15% pro Jahr steigern können. Partners Group-Expertin Brewer hat auch schon einen Plan, wie das gelingen soll. Ihr Augenmerk liegt auf der Einführung neuer Lösungen für Privatpersonen. «Heute sind bei diesen Anlegern weniger als 1.5% ihres Gesamtvermögens auf privaten Märkten angelegt, und wir sehen ein erhebliches Potenzial für sie, ihr Engagement im Laufe der Zeit auf annähernd 5% zu erhöhen», erklärt die Expertin.

Die seit mehr als zwei Jahrzehnten am Markt tätige Partners Group möchte ihre Lösungen zudem auf verschiedene Anlageklassen und -strategien ausweiten, darunter Infrastruktur der nächsten Generation, private Schulden, wachstumsorientiertes Eigenkapital sowie ein Multi-Asset-Klassen-Mandat, das darauf abzielt, einen direkten Einfluss auf die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung zu haben.

Moderate Bewertung

Nach einem Gewinnrückgang von 29% im vergangenen Jahr geht der Analystenkonsens davon aus, dass das Unternehmen das Ergebnis je Aktie in 2023 wieder leicht um 8% steigern kann. Für 2024 und 2025 werden dann wieder prozentual zweistellige Wachstumsraten erwartet. Im Schnitt soll der Gewinn um 13.9% p.a. zulegen. Folglich erscheint das 2024er-KGV von 17 nicht übermässig hoch, zumal dem Titel in der Vergangenheit Werte über 20 zugestanden wurden. Daher wundert es auch nicht, dass die Analysten mehrheitlich den Daumen für die Aktie heben. Das durchschnittliche Kursziel beträgt aktuell CHF 990.

Anlagelösungen

Ebenfalls bullish gestimmte Anleger können das aktuelle Momentum nutzen und eine gehebelte Spekulation wagen. Auf Swiss DOTS sind insgesamt 262 Hebel-Produkte auf Partners Group kotiert, davon 176 Long- und 86 Short-Produkte. Für eine Aufwärtsspekulation in Richtung der vierstelligen Marke eignet sich für risikobereite Anleger der Call Warrant (Valor 11721742) der UBS. Das Produkt besitzt einen Strike bei exakt CHF 1‘000 und hat derzeit mit 3.9% den niedrigsten Spread unter den Warrants auf Swiss DOTS mit diesem Strike und der Laufzeit bis Ende Jahr. Der Weg in den vierstelligen Bereich und auch darüber hinaus wird mit dem Faktor 9.1 gehebelt.

Der auf Swiss DOTS emittierte Mini-Long (Valor 125392889) von BNP Paribas, der börsentäglich zwischen 8 und 22 Uhr gehandelt werden kann, verfügt über eine Open End-Struktur sowie einem Hebel von 3.75. Der Stop-Loss, der immer am ersten des Monats angepasst wird, befindet sich bei CHF 766.38 und lässt dem SMI-Titel damit in einer Konsolidierung von gut 19% Platz auf der Unterseite. Anders als bei dem Warrant hat die Volatilität, die zuletzt kräftig angesprungen ist, kaum Einfluss auf die Preisstellung des Produkts. 

Sollte die Partner Group-Aktie erneut an der eingangs beschriebener Barriere scheitern, wäre ein Short-Produkt die passende Lösung. In Frage kommt der Mini-Future (Valor 117496254) der Bank Vontobel. Der Hebel beträgt 6.0, der Stop Loss befindet sich bei CHF 1‘067.08. Der Puffer beläuft sich folglich auf rund 12%. 

Quelle: baha

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