PayPal – einer der „Future Five“
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Dieter Haas
Die Aktie von PayPal gehört zu den Überfliegern des Jahres. Der Internet-Bezahldienst profitiert in hohem Masse von der Covid-19-Krise, aber längst nicht nur.
Im Finanzsektor spielt derzeit bei Fintech-Aktien wie derjenigen des australischen Unternehmens Afterpay, des US-Unternehmens Square, der niederländischen Adyen oder dem mittlerweile bekannten US-Unternehmen PayPal die Musik. Sie graben den Arrivierten zunehmend das Wasser ab.
PayPal ist neben der Kreditkarte eines der wichtigsten Zahlungsmittel im Internet. Die starke Zunahme von E-Commerce wegen der Covid-19-Krise wirkte sich wie ein Turbo-Boost auf die Geschäftsentwicklung von Paypal aus. Deren Wachstumsraten waren allerdings bereits zuvor eindrücklich gewesen. Dank des beschleunigten Handels via Internet hat es einen zusätzlichen Schub erhalten.
Das Momentum spricht nach wie vor für die Aktien, auch wenn sie inzwischen längst kein Börsenschnäppchen mehr sind und sich die Bewertung nahe ihres historischen Rekordstandes befindet. Derzeit wird geschätzt, dass die Einnahmen bis 2020 um 8% auf 3,35 Dollar steigen werden, gefolgt von einem Wachstum von 23,5% und 22,3% in den Jahren 2021 und 2022. Daraus ergibt sich für die Aktie eine 3-Jahres-kombinierte jährliche Wachstumsrate von 17,7%, was sehr gesund ist. Betrachtet man jedoch die Aktien und das KGV-Verhältnis und bereinigt dieses Verhältnis dann um diese CAGR, so weist die Aktie ein PEG-Verhältnis von etwa 2,3 auf, was über einer fair bewerteten Aktienspanne von 1 bis 1,5 liegt.
Wer die Hausse mitreiten möchte, der sollte dies nur in Begleitung enger Stopps und/oder in Kombination mit geschriebenen Calls tun. Der leichte Rücksetzer im September bietet eine günstige Einstiegsgelegenheit.
Charttechnisch zu beachten gilt es das offene Gap, welches im Mai aufgetreten ist, als die Aktie zum Sprung angesetzt hat. Ein Schliessen dieser Kurslücke dürfte erst längerfristig ein Thema werden. Vorderhand stehen die Ampeln weiterhin auf grün, zumindest solange die Notenbanken an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten.
Anlagekonklusion:
Die Aktie von PayPal hat noch Benzin im Tank. Bei Neuengagements empfiehlt es sich jedoch mit engen Stop loss-Limiten zu arbeiten, um im Falle einer Trendwende keine starken Verluste zu erleiden.
Goldman Sachs hat das Unternehmen unter dem Motto: „The Future Five“ jüngst zu einem künftigen Blockbuster hochgestuft, zusammen mit Intuitive Surgical, Vertex, Autodesk und Service Now. Sie haben das Potential inskünftig die bekannten FAANG’s (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google) ablösen zu können.
Hebelprodukte auf PayPal erachten wir für den Normalanleger als zu riskant, dagegen bieten Barrier Reverse Convertibles wie RPYADV oder FAJBJB, deren Barriere einen beträchtlichen Abstand zur aktuellen Kursnotiz aufweisen und die eine attraktive Seitwärtsrendite p.a. besitzen, eine attraktive defensive Anlagemöglichkeit.
Quelle: Swissquote