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payoff Trading Desk

Pernod-Ricard: Frischer Wind

24.01.2019 3 Min.
  • Christian Ingerl

Das französische Familienunternehmen hat mit Elliott kürzlich einen neuen Investor bekommen. In den kommenden Wochen steigt nun die Spannung rund um den Spirituosenhersteller.

Positive Nachrichten kamen zuletzt aus der Spirituosenbranche. So legte Remy Cointreau gute Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Im Zeitraum Oktober bis Dezember steigerte der Hersteller von Luxus-Cognac seine Erlöse um 8.7% auf EUR 348 Mio. Das war nicht nur deutlich mehr als von Analysten erwartet wurde, auch das Wachstumstempo beschleunigte sich noch einmal.

Ob das Zahlenwerk ein gutes Omes für den französischen Konkurrenten Pernod-Ricard ist, wird sich am 7. Februar zeigen. Dann präsentiert der hinter Diageo weltweit zweitgrösste Spirituosenhersteller seine Bilanz. Doch noch bevor die Bücher offengelegt werden, könnte es heiss in der Zentrale in Paris werden. Gerüchten zufolge wird der allbekannte US-Investor Elliott in der französischen Hauptstadt erwartet. Bekanntlich hat sich dieser Mitte Dezember mit 2.5% an Pernod Ricard beteiligt.

Elliott wirbelt Staub auf

Der Hedgefonds verfolgt bei seinen Engagement meist das gleiche Ziel: Das Unternehmen neu ordnen und damit den Wert steigern. Insidern zufolge strebt Elliott dies auch bei Pernod an. Zur Verbesserung seiner Margen soll der Konzern EUR 500 Mio. Kosten sparen. Aktuell beläuft sich die operative Marge auf 26.2%, Rivale Diageo bringt es dagegen auf über 30%. Eigentlich wollte Pernod-CEO Alexandre Ricard seinen neuen Strategieplan erst später in diesem Jahr vorlegen. Nun erwarten einige Analysten, dass Elliott in den kommenden Tagen den Druck erhöht und der Manager bereits bei der anstehenden Zahlenvorstellung eine gewisse Margen-Richtung vorgeben wird.

Aber nicht nur auf der Ausgabenseite möchte Elliott den Rotstift ansetzen, der aktivistische Investor schlug Gerüchten zufolge auch eine Fusion mit einem anderen Spirituosenunternehmen vor und möchte zudem den Verwaltungsrat entstauben. Seiner Ansicht nach braucht dieser mehr Unabhängigkeit von der Ricard-Familie. Aktuell besitzt Ricard 15% der Anteile und kontrolliert 21% der Stimmrechte. Zweitgrösster Anteilseigner ist der langjährige Investor GBL mit 7.5%, der die bisherige Strategie des Unternehmens stützt.

Aufwärtstrend

Dass dies auch der breite Markt so sieht, zeigt sich am Aktienkurs. Während der CAC 40 Index auf Sicht von einen Jahr rund 13% in den Miesen steckt, legte die Pernod-Aktie um mehr als 8% zu. Und der französische Blue Chip hangelt sich an der 200-Tage-Linie weiter empor. Sollte Elliott mit seinen Forderungen Gehör im Unternehmen finden und tatsächlich noch für mehr Rendite im Konzern sorgen, könnte die Aufwärtsbewegung sogar noch an Tempo gewinnen.

Anlagelösung

Anleger können die aktuell heisse Phase bei dem Spirituosenhersteller nutzen und sich in der Pernod-Aktie engagieren. Mutigere Naturen greifen gar zu dem Knock-Out-Call (ISIN DE000HV11N81), der einen Hebel von 2.5 mitbringt. Die Knock-Out-Schwelle liegt satte 38% vom aktuellen Niveau entfernt. Während sich das Hebel-Papier eher für eine kurzfristige Spekulation bis zum 7. Februar eignet, kann mit einem Direktinvestment eine mittelfristige Strategie, wie sie auch Elliott anstrebt, umgesetzt werden.

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