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Pharma: Krebskiller als Kurstreiber

02.06.2017 3 Min.
  • Martin Raab

Heute, am 2. Juni, beginnt die weltweit wichtigste Gesundheitskonferenz im Jahr. Die präsentierten Forschungsergebnisse finden auch an der Börse Gehör.

«Alle Jahre wieder», heisst es derzeit in Chicago. Immer im Juni treffen sich Mediziner, Wissenschaftler und auch Investoren auf der Konferenz der American Society for Clinical Oncology, kurz ASCO. Rund 6’000 Vorträge und Präsentationen werden auf dem weltweit grössten Fachkongress für die Krebsmedizin, der vom 2. bis zum 6. Juni dauert, erwartet. Nicht selten bewegen die Meldungen während der Konferenz auch die Aktienkurse.

Datenflut auf der ASCO

Das ist auch nicht verwunderlich, präsentieren die Unternehmen doch eine Fülle an Daten. Zum Beispiel möchte Branchenprimus Roche neue Informationen zu 20 Wirkstoffen geben. Höchste Aufmerksamkeit dürften dabei die Ergebnisse der APHINITY-Studie zum Medikament Perjeta bei Brustkrebs sowie der ALEX-Studie zu Alecensa bei Lungenkrebs bekommen. Novartis steht dem heimischen Konkurrenten in nichts nach, das Unternehmen möchte sogar 39 Daten präsentieren. Aber auch andere europäische Grosskonzerne fliegen über den grossen Teich und öffnen ihre Forschungsbücher, wie zum Beispiel Merck, die in über 40 Abstracts Einblick in ihr aktuelles Krebs-Portfolio gewähren. Hierzu zählen auch Daten zu dem jüngst in den USA zugelassenen Medikament Avelumab zur Behandlung einer seltenen und aggressiven Form von Hautkrebs. Merck erwartet im zweiten Halbjahr nicht nur die Zulassung in der EU, auch soll der Wirkstoff weiterentwickelt werden. «Wir glauben, dass das erst der Beginn ist und noch einiges kommen wird», sagt Merck-CEO Stefan Oschmann.

Gesundheit hat immer Konjunktur

Die Pharma-Branche zählt zu den Sektoren, die einen langfristigen Charme besitzen. Denn Krankheiten nehmen rund um den Globus zu und die Gesundheitsunternehmen versuchen mit neuen therapeutischen Ansätzen sowie individuellen Wirkprofilen die Patienten immer besser zu versorgen. Folglich steigen auch die Umsätze der Konzerne. Nach einer Untersuchung des Beratungsunternehmens EY haben die 21 grössten Pharmakonzerne der Welt 2016 ihre Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 3.1% auf EUR 445.4 Mrd. gesteigert.

Auch die Produkt-Pipeline vergrösserte sich spürbar. So ist die Zahl der Medikamente in der klinischen Entwicklung im vergangenen Jahr um 12% auf 4’606 angestiegen. Die Gesellschaften konzentrieren sich dabei weiterhin auf Krebswirkstoffe. Diese machen laut Studie inzwischen knapp 29% aller Medikamentenumsätze der Top-Konzerne aus. Damit das Innovationstempo hoch bleibt, forschen die Konzerne was das Zeug hält. Roche und Novartis sind mit Ausgaben von EUR 7.9 Mrd. respektive EUR 6.4 Mrd. Euro diejenigen, die derzeit am meisten Geld für Forschung & Entwicklung ausgeben.

 

Diversifizierte Investmentlösung

Die Gesundheitsbranche sollte in einem gut sortierten Portfolio nicht fehlen. Anleger können breit gestreut mit dem Tracker der UBS (Valor: 10834752) auf den STOXX Europe 600 Health Care Index in den Sektor investieren. In dem Barometer befinden sich die 44 grössten börsennotierten Pharma-Konzerne in Europa. Deren Performance kann sich sehen lassen: Allein in diesem Jahr haben sie um etwas mehr als ein Zehntel an Wert zugelegt. Mit einem Gewicht von 38% ist die Schweiz tonangebend in dem Index. Die Gewinnausschüttungen der Mitglieder, die Dividendenrendite beträgt aktuell 3.3%, wird bei dem Tracker berücksichtigt.

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