Pinterest: Zurück im Fokus

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  Christian Ingerl
  Redaktor

Was für ein Start: Der Börsengang der Foto-App Pinterest Mitte vor nahezu exakt 5 Jahren war ein voller Erfolg. Vom Emissionspreis bei USD 19 ging es mehr als ein Viertel am ersten Handelstag nach oben. Das war längst nicht alles, der Newcomer stieg unter starken Schwankungen im Jahr 2021 dann auf das bisherige Rekordhoch bei USD 89.90. Das war dann aber das Ende der Fahnenstange. Was folgte, war eine wilde Achterbahnfahrt, die den US-Titel zuerst unter den Startpreis zurück katapultierte, um sich anschliessend wieder zu verdoppeln

Zahlen bringen Boost

Die aktuelle Aufwärtsbewegung hält nun bereits seit rund einem Jahr an und bekam zuletzt sogar noch einen Extra-Boost. Nach Veröffentlichung des Berichts für das erste Quartal stürmte die Aktie um ein Fünftel nach oben. Damit greift das Papier das Jahreshoch bei USD 41.60 an. Ein Ausbruch über dieses Niveau hinaus würde dem Titel ein charttechnisches Potenzial bis USD 50 eröffnen. 

Nicht ohne Grund ging der jüngste Kuranstieg vonstatten, Pinterest drückt beim Wachstum nämlich ordentlich aufs Tempo. Von Januar bis März legten die monatlich aktiven Nutzer um 12% auf 518 Mio. zu, der Umsatz stieg sogar überproportional um 23% auf USD 740 Mio. Das sind die höchsten Zuwächse seit 2021. Dem nicht genug, der Verlust reduzierte sich im Jahresvergleich von USD 208 Mio. auf USD 24.8 Mio. Bereinigt um Sonderfaktoren nahm das Ergebnis um 142% auf USD 139,5 Mio. zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie (EPS) von USD 0.20 übertraf den Konsens um stolze 42%. Für das laufende zweite Quartal erwartet Pinterest einen Umsatz zwischen USD 835 Mio. und USD 850 Mio., Analysten hatten dagegen nur USD 826.5 Mio. auf der Rechnung.

Lukrative KI-Lösungen

Das Unternehmen profitiert insbesondere davon, dass Vermarkter die Plattform nutzen, um Nutzer der Generation Z, die mehr als 40% darstellen, zu erreichen. Dabei setzt Pinterest immer mehr auf seine neuen KI-gesteuerten Werbetools. Die Technologie zielt darauf ab, die User stärker in den gebotenen Content einzuschliessen, indem die Zufriedenheit über eine höhere Trefferquote bei den Suchen gesteigert und die Verweildauer, Klicks und Zahl der Käufe erhöht wird. Erst Anfang Februar hatte das 2010 gegründete Netzwerk einen Drittanbieter-Werbevertrag mit Google geschlossen, der es dem Unternehmen ermöglicht, Anzeigen über den Anzeigenmanager der Alphabet-Tochter zu schalten. Letztes Jahr wurde auch ein entsprechender Vertrag mit Amazon abgeschlossen. «Dank unserer Investitionen in KI und Shoppability erzielen wir noch höhere Erträge für Werbetreibende und erhalten Zugang zu Leistungsbudgets», sagte CEO Bill Ready von Pinterest.

Daumen hoch

Von Analystenseite heimste Pinterest mit seinem Zwischenergebnis viel Lob ein. «In vielerlei Hinsicht sehen wir diesen Quartalsbericht als Beweis für den Fortschritt des Managements bei seinen Produktinitiativen», urteilten die Analysten von Goldman Sachs nach der Bekanntgabe der Zahlen. Da die Geschäftsdynamik aufgrund der Partnerschaften mit Amazon und Google im Laufe des Jahres weiter zunehmen dürfte, bekräftigte die US-Bank ihre Kaufempfehlung und erhöhte das Kursziel von USD 41 auf USD 44. Der Durchschnitt von 39 Analystenratings – 74%  Buy, 26% Hold – ergibt sogar ein Potenzial bis auf USD 45.50.  

Anlagelösungen

Den Weg dorthin lässt sich mit dem Call Warrant mit Knock-Out (Valor 132620461) von BNP Paribas beschleunigen. Das auf Swiss DOTS kotierte Produkt verfügt über eine Open-End-Struktur und ermöglicht mit einem Hebel von 3.8 ein überdurchschnittliches Gewinnpotenzial. Eine vergleichbare Aufwärtswette, nur mit etwas weniger Power, lässt sich mit dem Mini Future (Valor 126404472) der UBS eingehen. Der Hebel beträgt 2.0, der Stop Loss befindet sich bei tiefen USD 21.96. 

Weniger risikofreudige Naturen entscheiden sich dagegen für den frischen Barrier Reverse Convertible (ISIN CH1333291719) von der Bank Vontobel. Dieser erzielt bereits bei einer Seitwärtsbewegung eine Rendite von 6.5% p.a. Die Barriere befindet sich bei USD 16.49 und damit komfortable 60% vom aktuellen Niveau entfernt. Die Laufzeit endet in knapp einem Jahr im April 2025.