Alibaba -Ausbruch über die Abwärtstrendlinie

• Dieter Haas
  

Der chinesische Onlinehändler wickelt einen Grossteil des Warenvolumens im chinesischen Markt ab. Experten gehen von einem Anteil von über 50% aus. Das Wachstumspotenzial ist gemäss Alfred Maydorn vom Anlegermagazin «Der Aktionär» viel grösser als dasjenige von Amazon. Am Singles Day am 11.11. hat das Unternehmen einen neuen Verkaufsrekord erreicht. Die Kauflust der Chinesen ist ungebrochen. 

Alibaba setzt sich für die Zukunft ehrgeizige Ziele. Es ist erklärtes Ziel des 1999 gegründeten Unternehmens, dass es mindestens 102 Jahre alt wird, um übergreifend in drei Jahrhunderten zu wirken. Um sich diesem Ziel zu nähern, will der Konzern mit dem frischen Kapital von rund USD 13 Mrd aus dem in der letzten Woche durchgeführten erfolgreichen Zweitkotierung an der Börse von Honkong diverse Tätigkeiten vorantreiben: Neben Investitionen in künstliche Intelligenz sowie Cloud-Computing sollen die Reiseplattform Fliggy und Ele.me von den neuen Geldern profitieren, wobei es sich bei Letzterem um die Auslieferung von im Internet bestellten Speisen sowie Getränken handelt.

Der E-Commerce-Konzern, der seinen Umsatz zwischen dem 1. Juli des vergangenen und dem 30. Juni des laufenden Jahres um mehr als 46% auf annähernd USD 60 Mrd.  gesteigert hat, sieht im eigenen Land in den traditionellen Geschäftsfeldern grosse Wachstumschancen. In den noch ärmeren Städten sowie in den ländlichen Regionen Chinas wächst eine Mittelschicht heran, die sich in den kommenden Jahren ihre grössten Konsumwünsche erfüllen wird. Laut Alibaba stammten im vergangenen Quartal mehr als 70% der neuen jährlichen aktiven Nutzer auf den diversen Plattformen aus ärmeren Städten. Die Ziele bis 2024 bzw. bis 2036 sind dementsprechend ehrgeizig. 

Quelle: Alibaba

Mitten im Handelskrieg haben Hedgefonds im dritten Quartal Alibaba Group Holding-Aktien im Wert von mehreren Milliarden USD gekauft (u,a, steigender OBV in einer Seitwärtsphase der Aktie – siehe Grafik). In keine andere Aktie pumpten die Finanzprofis an der New Yorker Börse so viel Geld. Der chinesische E-Commerce-Riese liegt diesbezüglich mit Abstand auf Platz eins, das ergab Mitte November eine Auswertung der Quartalsmitteilungen der Fonds durch Bloomberg. Als grösster Käufer entpuppte sich Tiger Global Management. Die Fonds haben allein Anteile für insgesamt USD 3,2 Mrd. an der Alibaba Group Holding gekauft.

Aus charttechnischer Sicht hat die Aktie mit dem Anstieg über die Marke von USD 180 und dem gestrigen Kurssprung den Ausbruch definitiv geschafft. Damit befindet sich die Aktie wieder in einem Aufwärtstrend, mit einem ersten Kursziel beim Allzeithoch aus dem Jahre 2018. Gelingt anschliessend der Ausbruch über diese Marke, geht bei der Aktie von Alibaba sprichwörtlich die Post ab bzw. the sky is the limit!

Anlagekonklusion:

Mit der am 26. November erfolgten erfolgreichen Zweitkotierung an der Börse Hongkong hat Alibaba vorgesorgt, für den Fall, dass die Handelsgespräche zwischen China und den USA nicht zum erhofften Resultat führen sollten. Nach dem Bruch der seit Juni 2018 bestehenden Abwärtstrendlinie ist der Weg der Aktie zum Allzeithoch endlich frei. 

Spekulative Investoren können das Ganze etwas hebeln mit dem defensiven KO-Call OBAAWV, der einen beträchtlichen Abstand zum Aktienkurs aufweist.

  

Quelle: Infront