Puma: Ein Sieger steht schon vor dem Final fest

• Wolfgang Hagl
  

Mit einem dramatischen 4:2 im Elfmeterschiessen gegen Spanien hat sich Italien für den Final der Fussball-Europameisterschaft (EM) qualifiziert. Dänemark und England spielen heute Abend den Gegner der «Squadra Azzura» aus. Sollte das Team von Trainer Roberto Mancini am Sonntag im Londoner Wembley Stadion erneut gewinnen, würde Italien den bisher einzigen Triumph am kontinentalen Turnier von 1968 wiederholen. Schon jetzt steht Puma als ein EM-Sieger fest. Lediglich vier der insgesamt 24 Mannschaften sind in Trikots des fränkischen Sportartikelkonzern aufgelaufen. Doch das Quartett schaffte es geschlossen in die Runde der letzten 16. Während Österreich dort gegen Italien knapp verlor, scheiterten Tschechien und die Schweizer Nati nicht weniger tragisch im Viertelfinal. Das starke italienische Team sorgt dafür, dass am Sonntag noch einmal Hunderte Millionen Zuschauer aus aller Welt das Raubkatzen-Logo zu sehen bekommen.

Vager Gewinnausblick…

Passend zur medialen Dauerpräsenz gab sich die Puma-Aktie während der EM offensivstark. Am 2. Juli kletterte der Mid Cap zum ersten Mal über die Marke von EUR 100. Einen wichtigen Impuls für diesen historischen Durchbruch lieferte Nike. Der Branchenkrösus aus den USA meldete für das Schlussquartal der Fiskalperiode 2021 (per 31. Mai) überraschend starke Zahlen. Gleichzeitig legte der Konzern mit dem «Swoosh»-Logo einen optimistischen Ausblick für das von Fussball-EM, Copa America und den Olympischen Sommerspielen in Tokio geprägte Geschäftsjahr 2022 vor. Neben den US-Amerikanern hat auch Adidas einen Haken hinter die Krise gesetzt und ehrgeizige Wachstumsziele postuliert.

Von dieser schieren Euphorie liess sich Bjørn Gulden bis dato nur zum Teil anstecken lassen. Zwar schraubte der CEO von Puma nach einem starken ersten Quartal die Umsatzprognose für 2021 deutlich nach oben. Gulden rechnet nun mit einem Wachstum der Erlöse von 15 Prozent. Zuvor hatte er nur eine moderate Steigerung in Aussicht gestellt. Allerdings liess der frühere Fussball-Profi den Gewinnausblick unverändert. Der Profit soll im laufenden Jahr deutlich vorankommen. Bei der Vorlage der Zahlen für das erste Quartal betonte der CEO die Unwägbarkeiten rund um die Corona-Pandemie. Wie die Konkurrenz müssen die Bayern mit Engpässen im Frachtverkehr und steigenden Transportkosten zu Recht kommen. «Es läuft nicht reibungslos. Wir arbeiten nicht ganz effizient», erklärte Gulden.

… birgt Überraschungspotenzial

Am 29. Juli veröffentlicht Puma die Zwischenbilanz für das zweite Quartal. Warburg Research führt den Sportartikelkonzern auf einer Liste mit deutschen Unternehmen, die in der Quartalssaison positiv überraschen könnten. Die Privatbank rechnet mit einer Erhöhung der Prognose. Die Warburg-Analysten machen allerdings keinen Hehl daraus, dass sie diese Einschätzung nicht exklusiv haben. In der Tat dürfte so mancher Marktteilnehmer damit rechnen, dass Bjørn Gulden die Latte höher legt. Die grosse Frage ist, ob und inwieweit der CEO auch auf der Gewinnseite konkreter wird. Spannung verspricht zudem die Lage in China. Zusammen mit anderen westlichen Markenkonzernen sah sich Puma dort im Frühjahr einem staatlichen gelenkten Boykottaufruf ausgesetzt. Peking reagierte damit auf die Kritik an der Situation der Uiguren in der für den Baumwollanbau wichtigen Provinz Xinjiang. Die jüngsten Statements von Nike sprechen dafür, dass die Konsumenten in Fernost mittlerweile wieder zugreifen.

Anlagekonklusion:

Wir haben Puma an dieser Stelle zuletzt Mitte April besprochen. Damals hatte die Société Générale eine Reihe von Mini-Future auf den Mid Cap lanciert. Mittlerweile handeln die Franzosen mehr als 30 Exemplare auf Swiss DOTS sowie an der BX Swiss. Dazu zählt der Mini-Future Long SGJGGF. Trader können mit diesem Produkt mit einem Hebel von aktuell 7.2 darauf setzen, dass Puma weiter in den dreistelligen Kursbereich vorstösst. Wer dagegen mit einem enttäuschenden Zwischenbericht respektive einer Korrektur rechnet, könnte den Blick auf das Short-Pendant SG7ZGR richten.