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QuantumScape: Wette auf die E-Zukunft

05.05.2021 4 Min.
  • Christian Ingerl

Der Batterie-Hersteller möchte zusammen mit prominenten Partnern den E-Mobility-Markt aufmischen. Noch aber ist vieles Zukunftsmusik, die Aktie also nur etwas für spekulative Naturen.

E-Mobilität ist der derzeit der Motor in der Autobrache und wiederum das Herzstück des «gestromten» Vehikels ist die Batterie. Dabei setzt die Branche bis dato überwiegend auf die Lithium-Ionen-Technologie. Allerdings ist dieser Sektor gerade im Umbruch. Die sogenannten Feststoff-Batterien läuten eine Revolution ein. Der feste Elektrolyt bringt nämlich jede Menge Vorteile mit: Höhere Speicherkapazitäten, schnellerer Ladevorgang, eine geringere Brennbarkeit sowie eine längere Lebensdauer sind die entscheidenden Vorzüge dieser Aggregate.

Die Big Player mischen mit

Dass die Technologie auf dem besten Weg ist, zeigt ein neues Engagement von den beiden Autokonzernen Ford und BMW. Das Duo hat vor wenigen Tagen bekanntgegeben, sich zusammen mit einem Investor an dem Feststoffbatterie-Spezialisten Solid Power zu beteiligen. Insgesamt sollen USD 130 Mio. in das Start-up fliessen und damit die Produktion ausgebaut werden. Konkurrent Volkswagen, der nichts Geringeres als die Marktführerschaft in Sachen E-Mobility anstrebt, setzt ebenfalls auf Feststoffbatterien. Dabei arbeitet VW mit QuantumScape zusammen, die bereits im Jahr 2024 mit der Markteinführung ihrer Batterien rechnet.

Start-up mit Innovationsgeist

Dass sich das noch junge US-Unternehmen Hoffnung darauf machen kann, zeigen jüngste Tests. Innerhalb von nur 15 Minuten lassen sich die Batterien von QuantumScape auf rund 80 Prozent der Gesamtkapazität aufladen. Im Vergleich zu den herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus bedeutet das eine nur halb so lange Ladezeit. Dementsprechend können Fahrzeuge mit den innovativen QS-Stromspeichern eine etwas 50% längere Strecke bewältigen als Autos mit der bisherigen Batterietechnologie.

Bis die Technologie aber in Serie gehen kann, bedarf es noch jede Menge Vorleistungen – und auch Kapital. So hat der Konzern kürzlich eine Kapitalerhöhung mit einem Umfang von 10.4 Mio. Aktien zu einem Preis von USD 40 durchgeführt. Das frische Geld wird zum einen für die eigene Pilotanlage «QS-0» benötigt, zum anderen möchte QuantumScape eine weitere «QS-1»-Anlage zusammen mit Volkswagen aus dem Boden stampfen. Die anfängliche Kapazität von 1 GWh soll nach und nach auf 21 GWh ausgebaut werden.

Konträre Positionen

Da die Kapitalmassnahme kleiner als erwartet ausgefallen ist, tauchte der Aktienkurs im Zuge der Transaktion Mitte März kräftig ab. Hinzu kam, dass Scorpion Capital eine Short-Position an der Firma bekannt gegeben hat. Ihrer Ansicht nach sind die Produkte nicht so leistungsfähig wie von QS angeben. QuantumScape wiederum kontert mit einer positiven Meldung zu seiner Batterietechnologie. So hat das Unternehmen eigenen Angaben zufolge bereits 4-schichtige Mehrschichtzellen hergestellt und plant, die Anzahl der Schichten bis zum Jahresende 8 bis 10 zu erhöhen. Ein Vertrauensbeweis kommt derweil von George Soros. Der Hedgefonds-Manager investierte Mitte Februar rund USD 280 Mio. in die Firma.

Nach massiven Ausschlägen nach oben und unten ist der Aktienkurs zuletzt in ein ruhigeres Fahrwasser eingetreten. Derzeit konsolidiert der Titel im Bereich von USD 30/40. Die nächsten Impulse könnte der 11. Mai bringen. Dann werden News über den Geschäftsverlauf sowie zu den operativen Entwicklungen bei der Vorlage des Quartalsberichts veröffentlicht.

Anlagefazit

Geht der Plan von QS auf, dürfte noch viel Potenzial in den Titel stecken. Allerdings sind die Risiken eines Scheiterns ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Daher sollten nur hart gesottene Anleger einen Direkteinstieg in die QS-Aktie erwägen. Weniger risikofreudige Naturen können dagegen den Barrier Reverse Convertible QENLTQ von Leonteq ins Auge fassen. Dieser erzielt bereits bei einer Seitwärtsbewegung eine hohe Rendite von 38.6%. Seit der Emission Anfang April hat sich der Risikopuffer zwar schon merklich geschmälert, dennoch liegt die Barriere noch 30.2% vom aktuellen Niveau entfernt. Die Laufzeit endet am 13. April 2022.

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