

Rating Watch Banken: Anhaltende Stabilität
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Dieter Haas
Die Bonität sowie die Kreditaufschläge der Banken blieben in den vergangenen Wochen trotz der politischen Turbulenzen (u.a. Nordkorea) auf unbedenklichen Niveaus.
Weder die äusserst heftigen Hurrikans (Harvey, Irma) in den USA, die zu massiven Schäden führten, noch die diversen politischen Ereignisse (Nordkorea, Wahlen in Deutschland …) hinterliessen grössere Spuren an den Finanzmärkten. Diese stehen nach wie vor ganz im Banne der Notenbanken. Hier deutete sich in den vergangenen Wochen eine Fortsetzung der expansiven Geldpolitik an. Die EZB sieht vorderhand, nicht zuletzt aufgrund der Eurostärke, keinen Anlass, eine Änderung vorzunehmen. In den USA sind die Erwartungen des Marktes bezüglich weiterer Erhöhungen der Leitzinsen in diesem Jahr zuletzt stark gesunken. Die Rahmenbedingungen dürften daher bis auf Weiteres unverändert bleiben und im Bankensektor für eine fortgesetzte Stabilität sorgen. Die Kreditrisikoprämien haben sich in den vergangenen Wochen daher wieder beruhigt und befinden sich querbeet auf unbedenklichen Niveaus.
Von einem Herbstblues an den Märkten, wie er häufig eintritt, kann bislang nicht die Rede sein. Als Risikofaktoren könnten sich im vierten Quartal eine allfällige Neubesetzung des Präsidiums der USNotenbank durch Donald Trump sowie ein mögliches Gezerre um eine Erhöhung des Schuldenplafonds in den USA erweisen. Dieser wurde wegen Hilfe leistungen für die von den Hurrikans betroffenen Regionen vom Kongress unlängst bis Mitte Dezember angehoben. Bis zu diesem Zeitpunkt ist somit die Zahlungsfähigkeit der USA sichergestellt. Ob es Ende Jahr zu einer längerfristigen Lösung dieses Problems kommen wird, bleibt jedoch offen.