RATING WATCH BANKEN: Deutsche Banken im Fokus

• Dieter Haas
  

Bislang zeigen die Kreditrisikoprämien keine Anzeichen einer künftigen Verwerfung. Die fünfj.hrigen Credit Spreads, der in der Schweiz tätigen Emittenten lagen am 22. Mai bei niedrigen 30 Basispunkten. Seit dem Börsentaucher zwischen Ende Januar und Mitte Februar ist dieser Wert allerdings leicht gestiegen. Der anschliessenden Kurserholung gelang es bisher nicht, den leichten Aufwärtstrend zu brechen. Im Fokus stehen vor allem die deutschen Grossbanken. Es ist wohl damit zu rechnen, dass die grossen Rating-Agenturen bei der Deutschen Bank ihre Bonitätsnoten senken werden. Während anderswo die Finanzbranche prosperiert wird sie in Deutschland immer kleiner. So schrumpfte die Zahl der Banken in den Jahren 2013 bis 2016 von 2’029 auf 1’888 Einheiten. Nebst der Verringerung macht der Branche auch die abnehmende internationale Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. Das Vorzeigeinstitut Deutsche Bank spielt nicht mehr in der ersten Liga. Nichtsdestotrotz ist die Lage weit von der Krise im Jahr 2008 entfernt. Zudem ist den Entscheidungsträgern das Risiko bekannt. Zur Behebung ist allerdings ein beherztes und schnelles Eingreifen gefordert, damit das Schiff wieder in ruhigere Gewässer gebracht werden kann. Ruhig ist das Merkmal bei den Bonitätseinstufungen. Trotz der möglichen Herabstufung der Deutschen Bank gab es in den vergangenen Wochen keine Hiobsbotschaften. Die Anleger können sich daher weiterhin ohne Bedenken aus dem Gesamtangebot Strukturierter Produkte bedienen.