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payoff Trading Desk

Rating Watch Banken: Immobilienmarkt als Krisenauslöser?

12.10.2018 2 Min.
  • Dieter Haas

Die Entwicklungen in den vergangenen Wochen gaben keinen Anlass zur Sorge. Die Kreditrisikoprämien sanken auf breiter Front und die fundamentalen
Ratings blieben unverändert.

Auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, die das derzeit positive Bild beeinträchtigen könnte, nannte Anfang September die EZBBankenwächterin Danièle Nouy den europäischen Immobilienmarkt. Sie könnte sich vorstellen, dass die nächste Krise im europäischen Finanzsystem ihren Ursprung erneut im Immobilienmarkt haben könnte. In der Vergangenheit waren die meisten Krisen eng mit dem Immobilienmarkt verknüpft gewesen. Durch die Tiefzinspolitik der Europäischen Zentralbank sind mittlerweile vielerorts die Preise kräftig gestiegen und es zeigen sich vor allem in Grossstädten Preisübertreibungen. Das gilt im Übrigen auch für den nordamerikanischen Raum, insbesondere in Kanada hat sich eine gigantische Immobilienblase entwickelt. Aktuell scheinen die geschilderten möglichen Krisenherde aber noch keine negativen Auswirkungen zu haben. Ob dies so bleibt, hängt in hohem Masse von der Geldpolitik der Notenbanken ab. Sollte sie den Restriktionsgrad verschärfen, hätte dies vermutlich Konsequenzen auf der Zinsenseite. Aktuell gilt es vor allem die Entwicklung der langjährigen US-Zinsen genauer im Auge zu behalten. Sollten die Zinsen für zehnjährige Staatsanleihen die Marke von 3% deutlich überschreiten, könnte dies negative Auswirkungen haben, sowohl auf den Immobilienmarkt als auch auf die Finanzmärkte. Die momentane Entspanntheit der Lage ist zwar beruhigend. Anleger sollten aber weiterhin wachsam bleiben. Das Pendel kann sehr rasch wieder in die andere Richtung ausschlagen, getreu dem Sprichwort: «Unverhofft kommt oft.»

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