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payoff Trading Desk

Rating Watch Länder: Exoten im Relaxmodus

10.08.2017 2 Min.
  • Dieter Haas

Lethargie dominiert bei den Credit Spreads der westlichen Industriestaaten. Die Kreditrisikoprämien der Emerging Markets entspannen sich hingegen. Fast schon renditefrei präsentiert sich Südamerika.

Während der linksradikale Mob unter dem Motto «Idioten aller Länder, vereinigt euch!» in Hamburg das G20-Treffen als Grund für sinnfreie Zerstörungswut missbrauchte, besprachen sich die Staats- und Regierungschefs zu dringenden Themen bei kleinstem Zeitbudget. Dennoch: Der Welthandel scheint trotz, oder inzwischen gerade wegen, Donald Trump gerettet und damit einher ist ein gewisser Relaxmodus bei den Credit Spreads abzulesen. Deutlich zurück kamen die Aufschläge für Brasilien. Auch mexikanische Staatsanleihen setzten ihren Entspannungskurs fort. Fundamental gab es in der Region einzig für den Musterknaben an Südamerikas Pazifikküste von der Ratingagentur S&P negative Nachrichten. Man hat Chile eine Stufe «tiefer gelegt», das Rating ist damit statt AA- nur noch A+. Nachbar Uruguay bekam von Moody’s eine Ausblickverbesserung: Von negativ auf jetzt «stable». Bemerkenswert ist der Entspannungskurs auch für Regierungsobligationen aus Kolumbien und Peru. Beide Staaten sind inzwischen nahezu ohne ernste Renditeaufschläge. Saftig in Sachen Rendite dabei ist nach wie vor die Türkei. Dennoch gelten türkische Bonds inzwischen als überbewertet, sprich die Renditen müssten eigentlich höher sein – gemessen am (w)irren Kurs der Regierung in Ankara. Der Balkan bietet selbst bei griechischen Bonds nur noch magere Renditen. Und um es mit den Worten eines Frankfurter Bond-Traders zu sagen: «Wie krank ist der Markt eigentlich, dass 17-jährige Bulgaren-Bonds inzwischen bei gerade mal 2.9% rentieren». Der Relaxmodus für Exoten scheint anzuhalten.

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