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payoff Trading Desk

Rating Watch Länder: Hohe Nervosität bei Schwellenländern

13.09.2018 2 Min.
  • Dieter Haas

Die Krise in der Türkei hat am Devisenmarkt auch die Währungen von anderen Schwellenländern wie Brasilien oder Südafrika erfasst, während die USA derzeit der Fels in der Brandung sind.

Nach dem Abschluss der Berichtsaison über das zweite Quartal 2018, die vor allem in den USA mehrheitlich positiv ausgefallen ist, hat sich das Augenmerk der Finanzmärkte wieder auf die Währungskrisen in etlichen Schwellenländern verlegt. Deren Kreditabhängigkeit vom USD sowie die erratische Handelspolitik des US Präsidenten sorgen zunehmend für Probleme und drohen auch auf die Industrieländer überzugreifen. Die gestiegenen Spannungen sind in der jüngsten Entwicklung der Kreditrisikoprämien deutlich ersichtlich. Länder wie die Türkei, Brasilien oder Südafrika verzeichneten sprunghafte Anstiege ihrer CDS. Dasselbe trifft auch auf die südlichen Länder der EU zu. Hier sorgte vor allem die Warnung der italienischen Regierung an die EZB für Gesprächsstoff. Claudio Borghi, wirtschaftlicher Sprecher der Lega Nord, forderte an die Adresse der europäischen Zentralbank: «Entweder gibt uns die EZB eine Garantie für eine Begrenzung der Renditespannen oder der Euroraum wird auseinanderbrechen». Eine Rückkoppelung der aufgetretenen Probleme auf die CDS von Ländern wie Frankreich oder Deutschland ist bislang jedoch nicht eingetreten. Dennoch ist es in den kommenden Monaten für die Anleger wichtiger denn je, die Entwicklung der Kreditrisikoprämien etwas genauer zu verfolgen. Diese spiegeln die Systemrisiken akkurater wider als die sehr viel trägeren Bonitätseinstufungen der Rating- Agenturen. Sie hinken dem Geschehen an den Finanzmärkten in der Regel hinterher, auch wenn in ihre Überlegungen prognostizierte, zukünftige Entwicklungen einfliessen.

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