Rating Watch Länder: Leichter Anstieg
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Dieter Haas
Die Kreditrisikoprämien sind in den vergangenen Wochen tendenziell etwas gestiegen, während es keine Änderungen bei den Bonitätseinstufungen gab.
In den vergangenen Wochen haben die Kreditrisikoprämien in einigen Fällen etwas angezogen. Das betraf dabei vor allem die Schwellenländer Türkei, Südafrika und Mexiko, die europäischen Länder Italien und Spanien sowie Japan. Bei der Türkei waren Spannungen im Verhältnis zu den USA die Ursache, in Italien waren es die unverändert hohen faulen Kredite der Banken. In Spanien sorgte die bislang ausgesetzte Unabhängigkeitserklärung Kataloniens durch deren Regionalregierung für Unruhe. In Japan belasteten die anhaltenden verbalen Gefechte zwischen Nordkorea und den USA das Geschehen. Zudem sah sich die Bank of Japan gezwungen, ihre Geldschleusen weiter zu öffnen, da der Wirtschaftsaufschwung nicht richtig in Fahrt kommen will. Erstaunlich ruhig reagierten die Märkte auf die Wahlen in Österreich. Obwohl es vermutlich zu einer schwarz-blauen Koalition (ÖVP mit FPÖ) der beiden Wahlsieger unter Führung des ÖVP-Bundsparteiobmanns Sebastian Kurz kommen dürfte, veränderten sich die Kreditrisikoprämien nur marginal. Die Unberechenbarkeit des US-Präsidenten zeigt bislang keine negativen Auswirkungen. Nach wie vor sind es die westlichen Notenbanken, die das Geschehen dominieren. Solange diese ihre Geldschleusen offenhalten, dürfte das positive Momentum an den Finanzmärkten anhalten und länderspezifische Ereignisse in den Hintergrund rücken. Erst bei einem Anziehen der Inflation könnte es bei den Währungshütern zu einem Umdenken kommen. Aktuell verharrt allerdings die Teuerung unverändert unter der Zielmarke der Fed, trotz einer robusten Lage auf dem Arbeitsmarkt.