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payoff Trading Desk

Rating Watch Länder: Rückstufung der Türkei

10.08.2018 2 Min.
  • Dieter Haas

In den vergangenen Wochen war es verhältnismässig ruhig. Die Kreditrisikoprämien reduzierten sich mehrheitlich und bei den fundamentalen Ratings gab es einzig bei der Türkei eine Veränderung.

Die Erholung an den Aktienmärkten sorgte für eine Entspannung bei den Kreditrisikoprämien. Aus der Reihe tanzten einzig China und die Türkei (siehe Grafik). Ihre Erhöhungen fielen allerdings vergleichsweise klein aus. Im Falle der Türkei war die eingetretene Verschlechterung zum grossen Teil der Herabstufung durch die Rating-Agentur Fitch geschuldet. Die US-Rating-Agentur senkte ihre Bonitätsstufe von BB+ auf BB und Ausblick negativ. Nach Einschätzung der Analysten von Fitch haben sich die Abwärts-risiken im Hinblick auf die makroökonomische Stabilität der Türkei verschärft. Das steigende Defizit im türkischen Staatshaushalt, eine anziehende Inflation und die massive Abwertung der türkischen Lira werden des Weiteren als Problemfelder genannt. Ende Juni bestätigte Standard & Poor’s die Kreditwürdigkeit der USA. Im Gegensatz zu Fitch und Moody’s vergibt S&P dem Heimatland mit AA lediglich die zweithöchste Note. Als Risiken werden der hohe Schuldenstand, steigende Staatsdefizite, die kurzfristig ausgerichtete Politik sowie die aktuellen Handelskonflikte angesehen. Der seit Januar 2016 weiterhin steigende Ölpreis zeigte im Falle von Russland positive Auswirkungen. Sie führten zu stetig sinkenden Kreditrisikoprämien (siehe Grafik). Anfällig bleiben diesbezüglich die südlichen Länder Europas. So hält italiens Notenbank-Chef Ignazio Visco sein Land für deutlich krisenanfälliger als noch vor zehn Jahren. Der Anstieg des Schuldenberges auf 131.8% des Bruttoinlandproduktes per Ende 2017 untermauert diese Aussage.

 

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