Rating Watch Länder: Sorgenfrei
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Dieter Haas
Unverändert niedrige Kreditrisikoprämien und stabile Bonitätseinstufungen charakterisierten die Entwicklung der letzten Wochen.
Die nach wie vor sehr expansive Notenbankpolitik (u.a. Japan) dauert an und sorgt dafür, dass keine Verwerfungen im Markt auftreten. Einzig in Südafrika und der Türkei zeigten sich bei den Kreditrisikoprämien aus verschiedenen Gründen leichte Anspannungen (siehe Grafik). Dank gestiegener Rohölpreise setzte sich im Falle von Russland dagegen der sinkende Trend der CDS fort. Die niedrige Verschuldung einerseits und ein Anziehen der Konjunktur andererseits verstärken diese positive Entwicklung. Standard & Poor’s bestätigte in der Berichtsperiode ihr Triple A-Rating für die Schweiz. Sie erwartet bis 2020 ein moderates Wachstum der Schweizer Volkswirtschaft, getrieben durch eine global steigende Nachfrage nach hiesigen Waren und Dienstleistungen. Die US-Rating-Agentur prognostiziert für 2017 ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes für die Schweiz um 1.1% und für 2018 ein solches um 1.8%. Das überraschende Scheitern der Jamaika-Koalitionsverhandlungen wirkte sich nicht negativ bei den Kreditrisikoprämien aus. Ganz im Gegenteil: Deutschland verteidigte seine führende Position in der Rangliste. Der Markt sieht in den gegenwärtigen politischen Spannungen offenbar keine unmittelbaren Gefahren, auch wenn die kommissarisch weiter regierende grosse Koalition wenig Handlungsspielraum besitzt. In den kommenden Monaten könnte sich das Geschehen bei den Länder-Ratings im Anschluss an die richtungsweisende Dezember-Sitzung der US-Notenbank sowie deren Führungswechsel Anfang Februar 2018 im positiven und/oder negativen Sinn etwas beleben.