Rating Watch Länder: USA droht Herabstufung

• Dieter Haas
  

Während die chinesische Ratingagentur Dagong die USA längst nicht mehr zum Kreis der am höchsten bewerteten Nationen zählt, halten die US-Firmen Moody’s und Fitch Uncle Sam immer noch die Stange. Einzig S&P hatte vor einiger Zeit den Mut, ihr Heimatland auf AA+ herunterzustufen. Inzwischen dämmert es auch Moody’s, dass die steigenden Schulden und eine Verringerung der Steuereinnahmen auf Grund der jüngsten Steuerreform, eine reelle Gefahr für die Stabilität der USA darstellen könnten. Noch hält sie an ihrem Triple-A-Rating fest. Sollten jedoch keine korrigierenden steuerlichen Massnahmen ergriffen werden, dann droht aber nun auch Moody’s mit dem Entzug der Bestnote. Das wäre ein schwerer Schlag für die aktuelle Regierung. Dagegen sieht Moody’s gute Aussichten einer Hochstufung im Falle von Russland. Sie hat ihren Ausblick von stabil auf positiv erhöht, da sie den Schock von Sanktionen bewältigt sieht. Fitch bestätigte im Februar ihre Einschätzung Österreichs und diejenige Deutschlands. Unser kleinstes Nachbarland Liechtenstein, das nicht auf der Tabelle aufgeführt ist, zählt gemäss S&P, die die positive Entwicklung der Landesrechnung und die solide Vermögenslage der Gemeinden lobte, weiterhin zu den wenigen Ländern mit einem Triple-A-Rating. Die jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten zeigten bis dato keine Auswirkungen bei den Kreditrisikoprämien. Diese bleiben tief. Das gilt auch für die südlichen Länder Europas (siehe Grafik). Selbst die anstehenden Wahlen in Italien zogen bislang keine Anspannungen nach sich.